BSH Nachhaltigkeitsbericht 2011: Neue Strategie
Die Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH hat in ihrem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht die 2011 verabschiedete, neue Nachhaltigkeitsstrategie sowie die dazugehörigen strategischen Fokusthemen vorgestellt. Einen übergeordneten Stellenwert nehmen dabei die Bereiche supereffiziente Hausgeräte sowie die Ressourcenschonung ein. Darüber hinaus setzt sich das Unternehmen gezielt für die Förderung von Nachwuchskräften ein, um sich im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte behaupten zu können. Der vorliegende Bericht informiert über die Ziele der BSH, über Erreichtes und woran das Unternehmen noch arbeitet. UD stellt den Report vor.
11.07.2012
„Es ist uns gelungen, ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit im Unternehmen zu schaffen. Das ist die Basis für unsere Arbeit“, sagt Dr. Peter Böhm, der seit Anfang 2011 als Leiter des neuen Konzernbereichs Corporate Responsibility bei der BSH tätig ist, über die neue Nachhaltigkeitsstrategie. Entwickelt wurde diese auf Grundlage der Werte und des Unternehmensleitbildes sowie von Stakeholderdialogen und Wesentlichkeitsanalysen. Die Bereiche, die mit den höchsten Stakeholder-Erwartungen verknüpft sind und einen Beitrag zum Geschäftserfolg leisten, wurden zu den strategischen Fokusthemen ernannt. Dazu gehören Verbraucherinteressen und supereffiziente Geräte, Nachwuchsförderung und die Vielfalt der Belegschaft sowie die ressourceneffiziente Produktion und die umweltschonende Logistik. Diese sechs Fokusthemen geben die Schwerpunkte der Geschäftsplanung vor und sind mit Leistungskennzahlen ausgestattet. Konkrete Ziele stellt das Unternehmen im vorliegenden Bericht in einer „Road-map“ vor.
Förderung supereffizienter Geräte verlangt Verbraucheraufklärung
Erfolge konnte die BSH vor allem beim Absatz der in Europa verkauften Geräte des „Supereffizienz-Portfolios“ erzielen: Mit 3,5 Mio. Stück stieg diese Zahl in 2011 um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen erzielte damit einen Anteil von 33 Prozent des Gesamtumsatzes über den Verkauf dieser besonders energieeffizienten Geräte. Sie ermöglichen deutliche Energieeinsparungen und senken so die Betriebskosten. Dennoch werden von den rund 60 Mio. Kühl- und Gefriergeräten in deutschen Haushalten nur etwa ein Prozent durch neue, hocheffiziente Produkte ersetzt. Nach Ansicht der BSH ist das noch zu wenig, um einen effektiven Beitrag zur Energiewende leisten zu können. Dem Unternehmen ist jedoch bewusst, dass allein die Umweltfreundlichkeit als Verkaufsargument nicht ausreicht und stellt daher die Kostenvorteile in den Vordergrund. Helfen soll dabei zum Beispiel ein Vergleichsrechner im Internet, mit dem sich der Verbraucher genau anzeigen lassen kann, welche Einsparungen ein neues Gerät gegenüber einem alten erzielt. Überzeugungsarbeit sollen auch die Showrooms und eine Kochschule in der neuen BSH-Zentrale in den Niederlanden leisten, in denen Kunden und Händler die Vorteile der Geräte selbst testen können. Händler können zudem Schulungen zu Energieeffizienz und dem neuen europäischen Energielabel besuchen. Denn eine korrekte Kennzeichnung der Geräte ist Voraussetzung für das Vertrauen der Kunden. Eine Studie der Europäischen Kommission ermittelte von 2009 bis 2011, ob und wie die Vorgaben des europäischen Energielabels eingehalten werden. Die Ergebnisse der Messungen von Kühl- und Gefriergeräten attestierten den einbezogenen Modellen der BSH-Marken Bosch, Siemens und Balay eine durchgängig korrekte Kennzeichnung in allen Kategorien des Energielabels. Ebenso beweisen zahlreiche internationale Produkttests und Auszeichnungen, die Vorteile der BSH-Geräte: So stellte das Unternehmen im weltweiten Wettbewerb erneut die größte Zahl von Testsiegern unter den Hausgeräten: Bei über 110 der etwa 145 Tests erhielten Geräte der BSH die Auszeichnung „Bester Kauf“ oder wurden „Testsieger“.
Checklisten zur Senkung des Ressourcenverbrauchs
Neben der Senkung des Energieverbrauchs setzt sich die BSH außerdem aktiv für die Ressourcenschonung ein. Über das 2010 eingeführte Konzernprojekt Ressourceneffizienz soll eine Senkung des Verbrauchs von Energie, Wasser und Betriebsstoffen um 25 Prozent bis 2015 erreicht werden. Das Projekt setzt dazu an den Produktionsprozessen an, die in allen BSH-Fabriken ähnlich ablaufen, wie zum Beispiel das Spritzgießen, Emaillieren, Pressen, Schweißen oder Fräsen. Für diese erstellten interne und externe Experten Checklisten, die veranschaulichen, wie und durch welche Maßnahmen der Ressourcenverbrauch gesenkt werden kann. Zur Förderung und Steuerung des „Know-how-Transfers“ zwischen den Standorten wird das Projekt zentral über einen Verantwortlichen und einen Lenkungskreis koordiniert. Dabei können die Standorte selber entscheiden, welche Maßnahmen sie umsetzen - verbindlich sind jedoch die vereinbarten Zielvorgaben. Um die Erreichung dieser Ziele voranzutreiben, hat die BSH 2011 an allen Standorten dafür verantwortliche „Ressource Officer“ benannt.
Internationalisierung des Talent Managements
Beim Thema Mitarbeiter konzentriert sich die BSH auf die Förderung der Nachwuchskräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels werden talentierte Mitarbeiter von vielen Unternehmen umworben. In diesem Wettbewerb will sich die BSH als attraktiver Arbeitgeber etablieren. So sollen talentierte Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Dazu stellt das Unternehmen das „Talent Management“ in den Mittelpunkt. Dieses wurde 2011 weiter internationalisiert und gefestigt. So wurde zum Beispiel der Karrierepfad „Projektmanagement“ international ausgebaut, über den Mitarbeiter ihre Erfahrung und Qualifikation für das Leiten von Projekten mit IT-Beteiligung systematisch aufbauen und sich so zum (Senior) Projekt Manager oder Projekt Direktor weiterentwickeln können. Zudem fördert die BSH den internationalen Austausch, in dem bereits Trainees in einem zwölf- bis 15-monatigen internationalen Programm verschiedene Standorte im In- und Ausland kennen lernen. Im vergangenen Jahr nahmen daran 30 junge Menschen aus sechs verschiedenen Nationen teil. Zur weiteren Nachwuchsförderung dient außerdem der Junior Executive Pool (JEP) sowie der International Executive Pool (IEP). Engagierten Abiturienten ermöglicht das Unternehmen ein Studium an einer Dualen Hochschule. Für ehemalige Werkstudenten, Praktikanten und Auszubildende hat die BSH das Programm „students@BSH“ ins Leben gerufen, das zur Pflege und Aufrechterhaltung des Kontakts dienen soll.
Neukonzipierung des Diversity-Managements
Die BSH ist überzeugt, dass sich die Vielfalt von Lebensstilen, Erfahrungen und Fähigkeiten der Mitarbeiter positiv auf den Erfolg der Arbeit auswirkt. Daher stetzt das Unternehmen seit langem auf die Förderung des Themas „Diversity“. Nach Ansicht des Konzerns sind gemischte Teams nicht nur erfolgreicher, sie spiegeln auch die unterschiedlichen Anforderungen der BSH-Kunden wider. Um den Nutzen der Vielfalt künftig verstärkt zu betonen und das Thema gezielt voranzutreiben, hat der Zentralbereich Personal die entsprechenden Kompetenzen gebündelt und eine eigene Abteilung dafür gegründet: So begann die BSH Ende 2011 mit der Neukonzipierung des Diversity-Managements, das auf die strategische Verankerung des Themas inklusive entsprechender Zielwerte im Unternehmen abzielt.
Über den Bericht
Der vorliegende Bericht spiegelt das Nachhaltigkeitsengagement der BSH anschaulich und übersichtlich wieder. Die Hauptkapitel - unterteilt nach den strategischen Themen des Konzerns - werden durch das Kapitel „Kennzahlen“ mit entsprechenden Daten und Fakten ergänzt. Der Bericht orientiert sich an den aktuellen Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI G3). Nach eigener Einschätzung wertet die BSH den Erfüllungsgrad der GRI-G3-Leitlinien des vorliegenden Berichts mit der Note B. Eine detaillierte GRI-Bilanz mit zusätzlichen Informationen ist im Internet abrufbar. Der aktuelle Report stellt außerdem den Fortschrittsbericht des Unternehmens an den UN Global Compact dar - eine Zusammenstellung der Fortschritte zur Umsetzung der Global-Compact-Prinzipien ist steht ebenfalls im Web zur Einsicht bereit.