Auszeichnungen

Jugend forscht: Gewinner des hessischen Landeswettbewerbs gekürt

Heute wurden die Sieger des hessischen Landeswettbewerbs von „Jugend forscht“, der unter der Patenschaft von Merck stattfand, gekürt. 11 Jungforscherinnen und -forscher fahren zum Bundesfinale nach Bremen (18.-21. Mai).

30.03.2023

Jugend forscht: Gewinner des hessischen Landeswettbewerbs gekürt
Alle Teilnehmer des hessischen Landeswettbewerbs

Zwei Tage lang haben die 66 Teilnehmer des Landeswettbewerbs im Alter zwischen 15 und 21 Jahren ihre 39 zukunftsweisenden Projekte einer Fachjury vorgestellt. Die Siegerprojekte stammen aus den Fachgebieten Biologie, Arbeitswelt, Technik, Mathematik/Informatik sowie Geo- und Raumwissenschaften. Auch der Gewinner des Sonderpreises „Bestes interdisziplinäres Projekt“ fährt zum Bundeswettbewerb.

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Insgesamt wurden Geld- und Sachpreise im Wert von rund 12.000 Euro vergeben. Merck stiftete sieben Sonderpreise.

In den Fachgebieten Chemie und Physik wurden 2023 keine ersten Preise vergeben. Somit wird kein Chemie- und kein Physikprojekt aus Hessen beim Bundeswettbewerb vertreten sein.

Die Sieger im Einzelnen:

Fachgebiet Arbeitswelt (zwei erste Preise):

BrainMed: AbdulRahman Arafat (17), Gesamtschule Obersberg, Bad Hersfeld
Eine KI mit Tumorbildern aus der Magnetresonanztomographie hat der 17-jährige AbdulRahman Arafat trainiert. Der Schüler aus Bad Hersfeld arbeitet dabei mit Neurochirurgen zusammen. Die KI kann Tumore sowie Metastasen auf den Bildern erkennen, zu einer früheren Erkennung beitragen und so Ärztinnen und Ärzte bei Diagnosen und Therapien unterstützen.

Die kompostierbare Einwegtüte aus Biokunststoff: Seyma Celik (17), Anja Armstrong (18) und Jennifer Boronowska (19), Gustav-Heinemann-Schule, Rüsselsheim
Eine Tüte aus einem nach drei Wochen im Kompost abbaubaren Kunststoff haben die Schülerinnen Seyma Celik (17), Anja Armstrong (18) und Jennifer Boronowska (19) entwickelt. Der färbbare Biokunststoff besteht aus Glycerin, Essigsäure, Stärke und Wasser. Die Tüte, die stabiler ist als eine Papiertüte, wird durch eingelagerte Hanffasern stabiler und ist auch hinreichend reißfest. Die Hanffasern sind nach sechs Wochen im Kompost komplett abgebaut.

Fachgebiet Biologie:

ASMR - Was verbirgt sich hinter dem Trend?: Jana Schlotmann (15), Gymnasium Ober-Ursel, Oberursel
Kribbeln im Nacken oder am Hinterkopf kann auch das Phänomen ASMR sein (Autonomous Sensory Meridian Response). Es kann durch akustische, visuelle oder taktile Signale ausgelöst werden, das kann beispielsweise eine Kochsendung im TV mit den Geräuschen bei der Zubereitung sein. Jana Schlotmann (15) hat zeigen können, dass ASMR-Reize zu niedrigen Pulsraten bei den Probanden führen und zur Entspannung beitragen.

Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:

Variable Klimasimulationen mit Deep Learning: Lilly Schwarz (15) vom SchülerForschungsZentrum Nordhessen der Universität Kassel
Mögliche Auswirkungen des Klimawandels kann Lilly Schwarz (15) mit ihrem Projekt berechnen, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Sie hat verschiedene neuronale Netzwerke mit Klima- und Wetterdaten der vergangenen Jahrhunderte gefüttert. Anhand dieser von der KI bewerteten Daten können nun Szenarien vorgegeben und die Folgen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden.

Fachgebiet Mathematik/Informatik:

TERRAsim - Simulations- und Vorwarnsystem zur Vermeidung von Hochwasserereignissen: David Maul (19), Leon Bohnwagner (19) und Ruben Otto (18), Hochschule Fulda
Hochwasser vermeiden wollen David Maul (19), Leon Bohnwagner (19) und Ruben Otto (18) von der Hochschule Fulda. Die Informatikstudenten hatten als Schüler in Hünfeld angefangen, ein Simulations- und Vorwarnsystem für Hochwasser zu entwickeln. Dafür haben sie topographische Karten mit Algorithmen, also mathematischen Formeln, nicht mit künstlicher Intelligenz, analysiert und digital aufbereitet. Mit diesem Projekt wollen die Studenten zum Beispiel zeigen, wo Kanäle angepasst werden könnten. Das System soll künftig auch aktuelle Wetterdaten und Daten aus Sensorpunkten, zum Beispiel an Bächen, Flüssen und Kanälen, miteinbeziehen, um aktuelle Entwicklungen kurzfristig vorhersagen zu können.

Fachgebiet Technik:

PolySelect – Sortenreine Trennung von Kunststoffen durch elektrische Felder: Alina Bachmann (18), Humboldtschule, Bad Homburg vor der Höhe
Verschiedene Kunststoffe können unterschiedlich stark elektrisch geladen werden. Das kann zum Sortieren genutzt werden. Die Schülerin Alina Bachmann (18) hat ein kegelförmiges Gerät entwickelt, in das sie ein elektrisches Feld anlegt. Ein oben hineingeschüttetes Granulatgemisch, beispielsweise zuvor aufgeladenes Polypropylen und Polycarbonat, kann so wieder getrennt werden.

Merck Sonderpreis „Bestes interdisziplinäres Projekt“:

Pocket-Luminotektor - macht Biolumineszenz sichtbar: Lukas Klein (17), Schuldorf Bergstraße, Seeheim-Jugenheim
Ein kleines handliches Gerät mit dem Biolumineszenz gemessen werden kann, hat der 17-jährige Lukas Klein entwickelt. Biolumineszenz ist Licht, das biochemisch erzeugt werden kann. Der fluoreszierende Farbstoff Nil-Rot, der an Kunststoffe bindet, kann in dem kleinen Detektor auch gemessen werden. Damit kann man über den Luminotektor auch Mikroplastikverunreinigungen nachweisen.

Merck Sonderpreis „Marketing und Dialog“:

Sicher und smart Fahrrad fahren durch Bestimmung der Bodenbeschaffenheit: Marten Niklas Herzberg (19), Bosko van Andel (20), Martin-Luther-Schule, Marburg
Die Bodenbeschaffenheit während des Radfahrens erkennen, kann ein Sensor, den Marten Niklas Herzberg (19) und Bosko von Andel (20) entwickelt haben. Daten aus dem Sensor zwischen Mantel und Reifen werden verrechnet, was Schlüsse auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit erlaubt. Wird ein „Safe Mode“ aktiviert, soll der Reifensensor vor gefährlichen Untergründen warnen können und auch die Fahrgeschwindigkeit drosseln.

Quelle: UD/cp
 

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