Zukunft KI: Das sind die 10 Newcomerinnen und Newcomer

„Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem Gletscher, einer riesigen Masse aus blauem Eis, die sich kilometerweit hinzieht. Mit meiner Forschung leiste ich einen kleinen Beitrag dazu, solche Wunder der Natur zu schützen.“ Nora Gourmelon ist eine von insgesamt zehn KI-Newcomerinnen und Newcomern, die am 26. April für ihre fortschrittliche KI- Forschung in der Factory Berlin Görlitzer Park gewürdigt wurde. Die Wissenschaftlerin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verbessert Modelle zur Erkennung von Gletscherabbruchkanten. Andere Ausgezeichnete entwickeln Methoden für eine natürliche Interaktion von Menschen und Assistenzrobotern oder untersuchen, wie KI die Verbreitung von Fehlinformationen, Propaganda und Verschwörungstheorien in sozialen Medien eindämmen kann. Ihr gemeinsames Ziel: das größte Potential aus KI-basierten Technologien zu schöpfen und dabei sowohl den Nutzen für die Gesellschaft als auch die Grenzen der Technologien stets im Blick zu behalten. Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz wird vor allem seit der Einführung der KI-Anwendung ChatGPT in aller Munde kontrovers diskutiert. „ChatGPT ist eine KI zum Anfassen. Plötzlich kann jeder und jede ausprobieren, was eine (bestimmte Form von) KI kann und was nicht“, erklärt KI-Newcomerin Susanne Trick, die an der Technischen Universität Darmstadt zu Schnittstellen zwischen Kognitionswissenschaften und KI forscht. „Das ist aufregend, daher verstehe ich den Hype. Und dieses starke öffentliche Interesse bewerte ich als positiv, da es uns als Gesellschaft dabei hilft, mit KI zu leben und zu verstehen, was sie kann und wo ihre Grenzen liegen.“

Die zehn Newcomerinnen und Newcomer wurden teils durch ein öffentliches Online-Voting und teils von einer Fachjury gewählt, die sich unter anderem aus ehemaligen Gewinnerinnen und Gewinnern des KI-Camps zusammensetzt. Unter den Jurymitgliedern war in diesem Jahr Prof. Dr. Alexander Steen, Junior Fellow der Gesellschaft für Informatik e.V.: „Methoden der Künstlichen Intelligenz begegnen uns überall im Alltag, egal ob versteckt oder sichtbar. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den sich daraus ergebenden Chancen und Risiken ist inhärenter Bestandteil nachhaltiger KI-Forschung – und benötigt gezielte Förderinstrumente für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

Die Ehrung macht die Arbeit der aufstrebenden Talente und damit die Relevanz und Chancen der KI in unterschiedlichsten Bereichen sichtbar. Mit der Auszeichnung bekommen die Newcomerinnen und Newcomer zudem Zugang zu einem internationalen Netzwerk von Forschenden und renommierten KI-Expertinnen und -Experten aller Disziplinen.

Disziplin: Informatik

• Viktoriya Olari, Freie Universität Berlin
• Marcel Wienöbst, Universität Lübeck

Disziplin: Kunst

• Sarah Ciston, Akademie der Künste und University of Southern California
• Moisés Horta Valenzuela, Freier Künstler

Disziplin: Geistes- und Sozialwissenschaften

• Paola Lopez, Universität Wien und Weizenbaum-Institut Berlin
• Dominik Bär, Ludwig-Maximilians-Universität München

Disziplin: Natur- und Lebenswissenschaften

• Nora Gourmelon, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
• Susanne Trick, Technische Universität Darmstadt

Disziplin: Technik- und Ingenieurwissenschaften

• Noémie Jaquier, Karlsruher Institut für Technologie
• Oier Mees, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Weitere Informationen zu den Newcomerinnen und Newcomern sowie zur Jury finden Sie hier.