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Klimaschutzranking CDP veröffentlicht Ergebnisse 2016

Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft eingeleitet. Insgesamt konnten im letzten Jahr neun Millionen Tonnen CO2e eingespart werden. Während einige Unternehmen bereits von den Chancen, die dieser Wandel bietet, profitieren, riskiert eine große Zahl durch Untätigkeit und das Fehlen langfristiger Planung den Anschluss zu verlieren. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Analysen des CDP Climate Change Report 2016 – DACH 350+ Edition von CDP, der gemeinnützigen globalen Umweltdatenplattform.

26.10.2016

Klimaschutzranking CDP veröffentlicht Ergebnisse 2016 zoom

Neben CDP’s DACH-Bericht wurde jetzt die erste Ausgabe von CDP’s Global Climate Tracking Series veröffentlicht. Der globale Bericht "Out of the starting blocks: Tracking progress on corporate climate action" wurde in Zusammenarbeit mit "We Mean Business" produziert und präsentiert Kohlenstoffemissionen und Umweltdaten von 1.089 Unternehmen, die CDP auf Wunsch von 827 institutionellen Investoren mit Vermögenswerten von 100 Billionen US-Dollar dargelegt wurden. Die ausgewählten Unternehmen zählen zu den weltweit wichtigsten in Bezug auf Börsenwert und Umweltauswirkungen. Zusammen sind sie für 12 Prozent der gesamten globalen Treibhausgase verantwortlich.

Nach dem Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens, das den Wechsel zu einer CO2-armen Wirtschaft verbindlich festgelegt hat, wird CDP das Handeln dieser 1.089 Unternehmen bezüglich der neuen globalen Klimaziele in jährlichen Berichten verfolgen.

Der diesjährige globale Bericht legt den Grundstein dafür. Er zeigt, dass eine klimafreundliche Transformation hohe Gewinne bringen kann. Über einen fünfjährigen Zeitraum haben 62 Unternehmen ihre Emissionen um zehn Prozent oder mehr reduziert, während sie ihre Erträge im gleichen Ausmaß steigern konnten. Insgesamt stieg der Umsatz innerhalb dieser Gruppe um 29 Prozent und die Emissionen sanken um 26 Prozent. Der Rest der Unternehmen verzeichnete eine Gewinnsenkung und eine Emissionssteigerung von jeweils sechs Prozent.

Um die kritische zwei Grad Schwelle nicht zu überschreiten, müssen Unternehmen ihre Emissionen verringern. Wenn sie ihre aktuell gesetzten Ziele erreichen, haben die 1.089 Unternehmen aus CDP’s Global Climate Tracking Series erst ein Viertel des Weges geschafft.

Diese Gruppe beinhaltet:

Daimler: Der deutsche Automobilhersteller verringerte die durchschnittlichen Flottenemissionen um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und spart damit 2,2 Millionen Tonnen CO2e pro Jahr während der Nutzungsphase seiner Fahrzeuge.

Givaudan: Der Schweizer Hersteller von Aromen und Duftstoffen hat seinen Betrieb auf Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen umgestellt, was zu einem großen Teil zu der über zehnprozentigen Verringerung von Emissionen allein im letzten Jahr beitrug.

SCA: Der schwedische Verbrauchsgüter- und Papierhersteller reduzierte seine Emissionen um 32 Prozent, während er gleichzeitig seinen Umsatz um 19 Prozent erhöhte. So erreichte er eine 42-prozentige Verringerung der Emissionsintensität. Die Firma senkte dank eines neuen mit Biokraftstoff betriebenen Brennofens in einer ihrer Fabriken jährliche Kosten um fünf Millionen Euro.

Sodexo: Das französische Unternehmen hat eine Reihe von Diensten entwickelt, um seinen Kunden dabei zu helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Diese Dienste machen mittlerweile 30 Prozent von Sodexos Geschäftstätigkeit aus.

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Eine Ölpipeline führt zur Fabrik.

Bei der Erreichung der globalen Klimaziele spielen Unternehmen eine Schlüsselrolle. Die 155 Unternehmen der DACH Region, auf die sich die lokale Edition der CDP Analysen bezieht, repräsentieren 85 Prozent des gesamten Börsenwerts der angefragten Unternehmen Region. Der Bericht zeigt, dass sich 68 Prozent dieser DACH-Unternehmen mindestens ein Ziel gesetzt haben, um ihre Treibhausgasemissionen zu verringern (verglichen mit dem globalen Durchschnitt von 85 Prozent und einem europäischen Durchschnitt von 92 Prozent). Oft fehlt diesen Zielen eine langfristige Perspektive, da nur zwölf Prozent der Unternehmen Ziele bis 2030 oder darüber hinaus festgelegt haben (verglichen mit einem globalen Durchschnitt von 14 Prozent und einem europäischen Durchschnitt von 17 Prozent).

45 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen sich vor, in den nächsten zwei Jahren ihre Ziele mit dem aktuellen Stand der Klimawissenschaft für das Erreichen des zwei Grad-Ziels abzustimmen. Nur zwei Unternehmen haben jedoch bereits so ein Ziel gesetzt. Positiv zu vermerken ist, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen (46 Prozent) finanzielle und andere Anreize für Mitarbeiter und Manager im Kerngeschäft und nicht nur in den Nachhaltigkeitsabteilungen setzt.

Zwar sind viele Unternehmen schon auf dem richtigen Weg, aber es gilt noch große Lücken zu schließen.

Paul Simpson, CEO von CDP, erklärt: "Unser diesjähriger globaler Bericht nutzt Daten zu den Klimaschutzaktivitäten von Unternehmen vor Beschluss des Pariser Klimaabkommens. Zwar sind viele schon auf dem richtigen Weg, aber es gilt noch große Lücken zu schließen. Hunderte Firmen teilten CDP mit, dass sie wesentliche Veränderungen für ihre Geschäfte erwarten, die aus dem Pariser Abkommen resultieren. Deshalb rechnen wir in den kommenden Jahren mit einer Verschiebung zu längerfristigen und auf aktueller Forschung basierenden Zielen."

So zeigt sich bereits ein wachsender Weitblick der Unternehmen, die immer mehr über ihre indirekten Emissionen wissen – 30 Prozent können hier das geforderte Reporting vorlegen. Gleichzeitig bleibt die schlechte Datenlage bei 70 Prozent der Unternehmen besorgniserregend, da in vielen Branchen diese Emissionen aus Vorprodukten, der Produktnutzung und anderen Aspekten das Vielfache der direkten Emissionen betragen. Denn eine Tonne Kohlendioxid emittiert in China schädigt das Klima genauso wie eine Tonne aus Deutschland. Dramatisch ist die Transparenzlage im Finanzsektor. Nur eines – Raiffeisen Bank International - von 29 berichtenden Unternehmen (59 angefragte) hat Zahlen zum CO2-Fußabdruck aus Investments berichtet.

Klimaranking 2016

Mit dem Bericht veröffentlicht CDP auch das Klimaranking 2016. Darin sind u.a. die Firmen gelistet, die im Berichtsjahr 2015 die Spitzennote A erhielten und mit ihren Strategien und Maßnahmen vorbildlich halfen, den Klimawandel abzuschwächen. Einer unabhängigen Untersuchung anhand CDPs Bewertungsverfahren folgend, ist die globale Liste aus 193 Unternehmen zusammengesetzt, davon 54 kontinentaleuropäische. Dazu gehören BMW, Daimler, Deutsche Telekom, Nestlé, Novartis, Symrise und VERBUND. Die CDP Climate Scores werden auf einer Skala von A bis F vergeben (A, A-, B, B-, C, C-, D, D-, F).

Die Ergebnisse der DACH Region wurden auf der CDP DACH Climate Leadership Award Conference und Ceremony unter dem Sonderthema „Klimaschutz im Luftverkehr“ am 25. Oktober in München unter Gastgeberschaft von Deutsche Lufthansa und Flughafen München vorgestellt.

Beachtenswert ist, dass einige der Unternehmen mit dem größten globalen Marktwert in der Analyse fehlen. Sie verweigerten CDP die Offenlegung ihrer Daten. CDP wird deshalb für eine Gruppe von über 700 Unternehmen überprüfen, ob diese in Zukunft an dem globalen Prozess teilnehmen werden und so Investoren helfen, verdeckte Risiken besser einschätzen zu können. Die drei größten börsennotierten Unternehmen, die dieses Jahr CDPs Anfrage ablehnten, sind Berkshire Hathaway, Facebook und Amazon. In der DACH Region hielten Munich Re und Swatch ihre Daten zurück, obwohl sie über mehrere Jahre deswegen von CDP angefragt worden waren.

Die Financial Stability Board’s Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) wird in den kommenden Monaten ihre Empfehlungen für dieses Jahr veröffentlichen. Es ist zu erwarten, dass dadurch der Druck auf Unternehmen weiterhin wächst, ihre Daten und Strategien zum Klimaschutz offenzulegen. „Investoren achten darauf, Risiken zu reduzieren, indem sie ihre Investments auf eine weniger CO2-intensive Infrastruktur verlagern“, sagt Simpson. „Klimafreundliches Handeln steht deshalb immer deutlicher im Blickpunkt. Es ist noch alles offen im Rennen um die Chancen, die dieser Wandel bietet.”

Bayer Chemiepark Leverkusen
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Bayer bei Klimaschutz in Branche international führend

Auch Bayer wurde erneut als eines der international führenden Unternehmen der Pharma-Branche auf dem Gebiet des Klimaschutzes bewertet. Der Fokus der Untersuchung lag auf dem strategischen Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels. Bayer erhielt den sog. Leadership-Status mit der Höchstbewertung A.

"Wir freuen uns über die Anerkennung durch das CDP", sagt Dr. Hartmut Klusik, im Vorstand der Bayer AG verantwortlich für Personal, Technologie und Nachhaltigkeit. "Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels bleiben eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe. Wir stellen uns bei Bayer dieser Herausforderung und werden auch weiterhin positive Beiträge leisten."

In seinem Engagement verbindet Bayer Anstrengungen zur Verminderung der Treibhausgasemissionen mit der Entwicklung ressourcenschonender Produkte und Lösungen. So verfolgt der Konzern das Ziel, die spezifischen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2012 zu verringern. Es ist Teil der Konzernstrategie, neue Geschäftsmodelle voranzutreiben, welche die Chancen der Digitalisierung nutzen. Dadurch will das Unternehmen auch weitere Potenziale der Reduzierung der Treibhausgasemission erschließen - sei es in der Produktion, Distribution oder Anwendung seiner Produkte und Dienstleistungen. Im Bereich der Landwirtschaft setzt Bayer beispielsweise in Zukunft noch stärker auf das sog. Digital Farming: Detaillierte und umfassende Informationen zu den Anbaubedingungen sollen Landwirte dabei unterstützen, den Einsatz der Ressourcen zu optimieren.

Zudem berichtet Bayer seit Jahren ausführlich und transparent über klimarelevante Aspekte im Rahmen seiner integrierten Berichterstattung.

Quelle: UD/cp
 

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