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PwC ESG-Performance-Ranking 2024: Vielfalt als Erfolgsfaktor

Die ESG-Performance der führenden österreichischen Unternehmen ist auf 32 Prozent gestiegen. Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin in den Bereichen CO2-Reduktion und Diversität. Vor allem börsennotierte Unternehmen und solche mit klaren Emissionszielen schneiden besser ab. Diversität im Management erweist sich als entscheidender Erfolgsfaktor für nachhaltige Entwicklung.

11.12.2024

PwC ESG-Performance-Ranking 2024: Vielfalt als Erfolgsfaktor

Im Rahmen des ESG-Performance-Rankings 2024 führte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Österreich eine Analyse der Nachhaltigkeitsleistungen der 140 umsatzstärksten Unternehmen des Landes durch. Der Fokus der Methodik lag nicht nur auf der Transparenz der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern insbesondere auf einer messbaren Verbesserung der Bewertungskriterien im Vergleich zu den Vorjahren. Die Kriterien der Untersuchung orientieren sich an den European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Die Studie stützt sich auf öffentliche Informationen, wie beispielsweise Nachhaltigkeits- und Lageberichte der jeweiligen Unternehmen.

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Ein Blick auf die Ergebnisse offenbart eine positive Entwicklung: Die durchschnittliche ESG-Performance der untersuchten 140 Unternehmen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 32 Prozent (2023: 26 Prozent). Trotz dieses Fortschritts gelang es auch in diesem Jahr keinem Unternehmen, die volle Punktzahl zu erreichen, die für messbare ESG-Ziele und Verbesserungen in sämtlichen Bewertungskriterien notwendig wäre.

„In unserer Studie haben wir den Blick eines externen Kunden oder Investoren eingenommen, der nicht auf eine Vielzahl von guten Taten blickt, sondern darauf, wie sich die ESG-Performance eines Unternehmens messbar in den letzten Jahren verbessert hat“, so Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied und ESG-Lead bei PwC Österreich, über das Erkenntnisinteresse der Studie.

Stärken und Schwächen in der ESG-Berichterstattung

Die untersuchten Unternehmen erreichten ihre besten Ergebnisse in den Bereichen „Erfassung der Scope 1, 2 und 3 Emissionen“, „Qualität der Klimaziele“ sowie „Unfallhäufigkeit“. Im Gegensatz dazu zeigt sich erhebliches Verbesserungspotenzial bei den Aspekten „Integration von ESG-Kriterien in die Vergütung des Managements“, „Anteil der Frauen in Vorstand und Geschäftsführung“ sowie „relative und absolute Emissionsreduktion in den vergangenen drei Jahren“. Ein Vergleich zwischen den Branchen offenbart ebenfalls signifikante Unterschiede: Die Sektoren „Telekommunikation, Medien & Technologie“ (durchschnittliche Leistung: 47 Prozent), „Finanzdienstleister“ (39 Prozent) und „Pharma und Chemie“ (36 Prozent) gelten im Jahr 2024 als führend. In den Branchen „Nahrungs- und Genussmittel, Getränke“ (16 Prozent) sowie „Sonstige“ (21 Prozent) besteht hingegen ein deutlicher Nachholbedarf.

Vielfalt und Anreizstrukturen als Erfolgsfaktoren

Ein erhöhter Anteil von Frauen in Führungspositionen, sei es in der Geschäftsführung oder im Vorstand, hat einen positiven Einfluss auf die ESG-Performance: Die 19 Firmen, die mindestens 30 Prozent Frauen in Spitzenpositionen beschäftigen, erzielten in der Gesamtbewertung eine um 50 Prozent bessere Leistung als der Durchschnitt der untersuchten 140 Unternehmen. Diese Ergebnisse deuten auf eine starke Verbindung zwischen der ESG-Performance und dem Frauenanteil hin, ohne jedoch die kausalen Zusammenhänge abschließend zu untersuchen.

„ESG-Management ist ein interdisziplinäres Themenfeld. Es muss aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden. Vielfalt – nicht nur im Geschlechterverhältnis, sondern auch im Hinblick auf Ausbildung und Themenexpertise – ist sicherlich förderlich für ein gutes Verständnis der ESG-Risiken und Chancen. Vielfalt ist kein Add-on, sondern ein Must-have, um auf das komplexe Thema Nachhaltigkeit gut vorbereitet zu sein“, betont Philipp Gaggl, Director ESG-Consulting bei PwC Österreich.

Eine vergleichbare Beziehung ist bei der Einbeziehung von ESG-Kriterien in die Vergütung des Managements zu erkennen. Firmen, die in diesem Bereich hohe Punktzahlen erzielten, erreichten ebenfalls überdurchschnittliche Resultate in der Gesamtbewertung der ESG-Kriterien. Dies unterstreicht, dass eine eindeutige Anreizstruktur für ESG-Ziele nicht nur die Festlegung von Prioritäten verbessert, sondern auch die Leistung erheblich steigert.

Verbesserungsbedarf bei der CO2-Reduktion

Trotz der zunehmenden Relevanz des Klimawandels verdeutlichen die Ergebnisse einen klaren Handlungsbedarf in diesem Bereich. Während 40 Prozent der untersuchten Unternehmen ihre Scope 1-, 2- und 3-Emissionen erfasst haben, erreichten lediglich 22 Prozent eine positive Bewertung hinsichtlich der „Qualität der Ziele zur Emissionsreduktion“. Besonders kritisch ist die tatsächliche Umsetzung der Klimaziele: Nur 14 Prozent der Unternehmen konnten in den vergangenen drei Jahren sowohl eine absolute als auch eine relative Verringerung ihrer CO2-Emissionen in den Kategorien „Scope 1“ und „Scope 2“ nachweisen.

Konkrete Ziele als Schlüssel zu besserer Performance

Unternehmen, die sich auf klare und messbare Science Based Targets (SBTi) konzentrieren, erzielen signifikant bessere Resultate: Die 31 untersuchten Unternehmen mit SBTi erreichen in den vergangenen drei Jahren bei der tatsächlichen Reduktion von Emissionen im Durchschnitt doppelt so gute Ergebnisse wie ihre Konkurrenten. Eine fundierte Datenbasis, die alle Emissionskategorien (Scope 1, 2 und 3) umfasst, ist dabei unerlässlich. Ohne diese Grundlage ist es nahezu unmöglich, realistische und effektive Dekarbonisierungsstrategien – wie sie durch die Science Based Targets gefordert werden – zu entwickeln und umzusetzen.

„Die Mechanismen sind im Kern nicht neu: Daten bilden die Grundlage für Ziele, und Ziele treiben die Performance. Das kennen Unternehmen bereits aus anderen Managementbereichen. Neu ist lediglich, dass nun der Klima- und Umweltschutz sowie die soziale Nachhaltigkeit im Fokus stehen“, kommentiert Philipp Gaggl, Director ESG-Consulting bei PwC Österreich.

Börsennotierte Unternehmen als Vorreiter


Börsennotierte Unternehmen spielen eine führende Rolle in der Transformation hin zu ESG-Kriterien: Mit einer durchschnittlichen ESG-Performance von 50 Prozent erzielen sie doppelt so gute Ergebnisse wie nicht-börsennotierte Unternehmen, deren Durchschnittswert bei lediglich 25 Prozent liegt. Dieser Vorteil ist unter anderem auf den intensiveren Druck von Finanzmärkten und Stakeholdern zurückzuführen, dem börsennotierte Firmen ausgesetzt sind. Zusätzlich kommt die frühzeitige regulatorische Verpflichtung durch das Gesetz zur Verbesserung von Nachhaltigkeit und Diversität (NaDiVeG) hinzu, das bereits in der Vergangenheit größere Unternehmen dazu verpflichtet hat, über Nachhaltigkeitsaspekte zu berichten und diese in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren.

Quelle: UD/pm
 

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