Berufsbild CSR-Managerin in einem Bundesliga-Verein
Mich und andere zu bewegen – körperlich, geistig, ethisch, lebenslang – für eine gemeinsame Zukunft. Das bedeutet für mich Nachhaltigkeit und das treibt mich in meinem Job an. Ich arbeite als CSR-Managerin beim Bundesliga-Verein SV Werder Bremen.
11.06.2014
Die Idee von Corporate Social Responsibility (CSR), also gesellschaftlicher Verantwortung, gewinnt in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung. Unternehmen suchen den Kontakt zu Konsumenten und erhoffen sich durch soziales Engagement unter anderem ein besseres Image. Auch in der Fußball-Bundesliga ist gesellschaftliches Engagement mittlerweile weit verbreitet. Als SV Werder Bremen sind wir stolz, Vorreiter auf dem Gebiet zu sein. Bereits seit 2002 sind wir mit unserem Projekt „100 Schulen – 100 Vereine“ aktiv, welches auf Initiative unseres Geschäftsführers und Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer entstand. Damals wurde bekannt, dass Bremen nicht als Spielort für die Fußball-WM 2006 ausgewählt wurde. Klaus-Dieter Fischer entschied sich daraufhin, den Menschen aus der Region auf andere Weise etwas zurückzugeben. Der Beginn unseres Engagements war eher altruistisch geprägt.
Im Laufe der Zeit hat sich unser Engagement weiterentwickelt und wir sind heute in vielen Bereichen professionell aufgestellt. Damit CSR eine lohnenswerte Investition im langfristigen Unternehmenserfolg wird, bedarf es neben einer strategischen Ausrichtung in den Unternehmenszielen, eines ganzheitlichen, konzeptionellen Verständnisses und einer Handlungskompetenz für praktische Umsetzungsprozesse. Vor diesem Hintergrund haben wir 2008 als erster Bundesligist eine eigene Abteilung für unsere sozialen Aktivitäten gegründet. Nach vier Jahren umfassender Weiterentwicklung folgte im März 2012 unsere zukunftsorientierte CSR-Dachmarke WERDER BEWEGT – LEBENSLANG. Wir haben unser unternehmerisches Engagement damit um die Dimensionen Ökologie und Ökonomie erweitert. Kreativ und glaubwürdig wollen wir auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren und versuchen, Impulse zu geben, wie Unternehmen soziale und ökologische Verantwortung übernehmen können.
Wichtig ist uns dabei, unserer Unternehmenskultur treu zu bleiben, sprich das Kerngeschäft nicht aus den Augen zu verlieren. Alles was wir machen, muss dazu passen, was der Gesamtverein lebt: Fairness, Sport, Gesundheit, Offenheit und Toleranz. Das versuchen wir bei unseren Projekten.
Mit mittlerweile elf festangestellten Mitarbeitern und vier Praktikanten koordinieren und optimieren wir u.a. die umfangreichen Projekte „100% Werder WorldWide“, „100 Schulen – 100 Vereine“, „Kids-Club“ sowie „60plus“, „Windel-Liga“, „SV Werder goes Ehrenamt“, „Inklusion“ und „SPIELRAUM“. Sie repräsentieren Kernkompetenzen von Werder Bremen und entsprechen den Themenfeldern der Marke: grün-weiß, aktiv, gesund, tolerant, hilfsbereit und umweltbewusst.
WERDER BEWEGT wendet sich an alle Stakeholder-Gruppen des Vereins und Unternehmens und fordert sowohl zum praktischen Handeln im Alltag als auch zur Veränderung von Denkmustern und Einstellungen heraus. Unser Ziel ist es, positive Akzente in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten zu setzen. Daher arbeiten wir eng mit unseren Mitgliedern, Fans und ca. 350 Partnerinstitutionen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene zusammen. Unsere Projekte werden zudem durch die Hilfe von prominenten Botschaftern aus Sport, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur unterstützt.
Als CSR-Managerin bin ich Beraterin im eigenen Unternehmen. Ich unterstütze verschiedene Ebenen und Abteilungen dabei, ein gemeinsames Ziel, nämlich die Vereinbarung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu erreichen. Diese Position könnten ansonsten nur externe Berater einnehmen, denen wiederum das nötige Insiderwissen fehlt. Mit meinem differenzierten Blick auf das Unternehmen, das gesellschaftliche Umfeld und die Stakeholder kann ich entsprechend beraten, ohne als Fremdkörper wahrgenommen zu werden. Meine Kernaufgaben umfassen die Weiterentwicklung der CSR-Marke WERDER BEWEGT – LEBENSLANG, deren strategische Verankerung im Verein sowie die Vorbereitung von Nachhaltigkeitsberichten.
Die öffentliche Anerkennung bestätigt uns in unserem Weg. Seit Jahren gehören wir zu den sympathischsten Fußballvereinen der Bundesliga und wurden für unser Engagement bereits mehrfach ausgezeichnet. So durften wir im Dezember 2012 den Diversity-Preis „Bunter Schlüssel“ entgegennehmen. Kurz darauf überreichte uns der DFB den Integrationspreis 2012.
Wir legen zudem großen Wert darauf, unsere CSR-Überlegungen dialogorientiert und transparent zu kommunizieren und unsere Zielerreichung in einem regelmäßig erscheinenden CSR-Report zu veranschaulichen.