Einen weiten Weg geschafft
Ihre Ankunft in Deutschland hatte sich Gantuya Beinenz anders vorgestellt. Als sie 2009 aus der Mongolei kam, wollte sie ihr Studium als Bergbauingenieurin fortsetzen. Doch die Universität erkannte ihre Nachweise nicht an. Beinenz fand eine Stelle als Aupair-Mädchen und arbeitete weiter an ihren Deutschkenntnissen. „Das war eine schwierige Zeit“, sagt die ausgebildete Chemielaborantin heute. „Ich wollte immer in einem naturwissenschaftlichen Beruf arbeiten und durfte nicht.“
18.05.2016
Der Tag der offenen Tür 2011 bei Evonik in Hanau änderte das. Beinenz traf den damaligen Leiter der naturwissenschaftlichen Ausbildung und fragte mutig nach. „Er hat mir dann von dem Programm ‚Start in den Beruf‘ erzählt“, sagt sie. „Das war meine Chance!“ Und die nutzte sie. Beinenz bewarb sich, wurde angenommen und nach dem sechsmonatigen Vorbereitungskurs bot Evonik ihr einen Ausbildungsplatz an.
Zusammen mit 38 Kolleginnen und Kollegen hat sie nun ihre Ausbildung beendet und arbeitet seit Januar in der Analytik von Evonik am Standort Hanau. Unter den Absolventen haben 20 eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung und 19 eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Neben Beinenz sind auch der Industriemechaniker Ugur Oda und die Kauffrau für Bürokommunikation Julia Schwarzkopf über „Start in den Beruf“ zu Evonik gekommen.
Alle Absolventen haben in den letzten Jahren Neues gelernt, Prüfungen bestanden und viele Herausforderungen gemeistert. Dafür wurden sie bei einer festlichen Verabschiedung im Industriepark gefeiert.
Beinenz hat neben ihrer Ausbildung in den vergangenen vier Jahren auch die deutsche Sprache gemeistert. Ihre Tipps für alle Sprachenlerner: „Traut euch zu reden – bloß keine falsche Angst vor Fehlern.“ Auch wenn mal der Vorgesetzte persönlich vor einem steht.
Das Ausbildungszentrum von Evonik im Industriepark Wolfgang bildet Mitarbeiter für die Unternehmen Evonik und Umicore aus. Es ist mit rund 300 Azubis einer der größten Ausbilder der Main-Kinzig-Region. Durch qualifizierten Fachkräftenachwuchs gewährleistet der Industriepark Wolfgang die Leistungsfähigkeit von Produktion und Forschung.