Junge Arbeitnehmer verzichten häufig auf Pausen
Etwa ein Fünftel der Erwerbstätigen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren arbeitet in Deutschland häufig ohne Pause. Gerade in der Dienstleistungsbranche verzichten junge Beschäftigte auch an Tagen mit mehr als sechs Stunden Arbeitszeit auf eine Erholungsphase. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Detailanalyse der BIBB/BAuA-Jugenderwerbstätigenbefragung 2012.
09.02.2016
Den Verzicht auf die Pause begründet etwa die Hälfte der Befragten mit der zu bewältigenden Arbeitsmenge. Diese und weitere Daten und Fakten fasst die BAuA in dem nun veröffentlichten Faktenblatt "Arbeiten ohne Pause - Verstöße gegen Pausen- und Ruhezeitregelungen von jungen Beschäftigten" zusammen.
Arbeitspausen und Ruhezeiten dienen der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Deshalb sind sie gesetzlich geregelt. Dennoch lassen junge Erwerbstätige ihre Pausen häufig ausfallen. Dabei geben Frauen (54 Prozent) häufiger als Männer (43 Prozent) an, aufgrund der Arbeitsmenge auf eine Pause verzichten zu müssen. Darüber hinaus erklärt ein Drittel aller Befragten, dass sich Pausen nicht in ihren Arbeitsablauf integrieren lassen. In der Gruppe der 15- bis 17-Jährigen zeigt sich ein ähnliches Bild. 20 Prozent der befragten Jugendlichen machen häufig keine Pausen - die Hälfte davon ebenfalls aufgrund des Arbeitspensums.
Arbeitgeber ist zur Einhaltung der Pausenzeiten verpflichtet
Pausen und Ruhezeiten sind jedoch für die Erholung der Beschäftigten von der Arbeitsbelastung sehr wichtig. Außerdem ermöglichen sie die Teilhabe an sozialen Aktivitäten. Dabei gehört es zu den Fürsorgepflichten des Arbeitgebers, auf die Einhaltung von Erholungszeiten zu achten. Um Pausenzeiten besser in die Arbeitsabläufe zu integrieren, empfiehlt die BAuA Maßnahmen zur Arbeitsorganisation und -gestaltung. Beispielsweise lassen sich Arbeitsabläufe und Arbeitsmenge so mit den Beschäftigten abstimmen, dass sie Pausen und Erholungszeiten auch tatsächlich einhalten werden können.
Bei der BIBB/BAuA-Jugenderwerbstätigenbefragung 2012 handelt es sich um eine repräsentative Erhebung unter über 3200 Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 10 Stunden. Die Querschnittserhebung erfasst Arbeitsbedingungen, Arbeitsanforderungen, Ressourcen und daraus resultierende Belastungen.