FSC wirft Holzgiganten Schweighofer raus
Der Forest Stewardship Council (FSC) hat den Holzgiganten Schweighofer ausgeschlossen. Mehrere NGOs, darunter der WWF, werfen dem österreichischen Unternehmen seit Jahren vor, in Rumänien systematisch illegal geschlagenes Holz einzukaufen. Schon 2015 legte der WWF beim FSC offiziell Beschwerde ein.
02.03.2017
Eine vom FSC eingesetzte Kommission kam ein knappes Jahr später zu dem Ergebnis, dass Schweighofer an illegalem Holzhandel beteiligt ist, ihn gefördert hat und seine Geschäftspraktiken den Zielen des FSC widersprechen. Schweighofer bekam eine Bewährungsfrist mit Auflagen. In der Zwischenzeit hat der WWF erneute Anschuldigungen gegen Schweighofer erhoben, welche nach erster Betrachtung noch weitere, neue mögliche Verstöße ans Tageslicht förderten.
Der Rauswurf von Schweighofer ist eine gute Nachricht für die Wälder in Rumänien, heißt es von Seiten des WWF. Es ist aber auch ein wichtiges Signal an alle Unternehmen. Wer die Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft mit Füßen tritt, darf sich nicht mit einem Siegel schmücken. Und es ist ein Zeichen für die Glaubwürdigkeit von freiwilligen Prüfinstrumenten wie dem FSC-Label. Etwa 400.000 Hektar, rund sechs Prozent der Waldfläche Rumäniens, sind laut dortigem Rechnungshof in den letzten 20 Jahren ohne Genehmigung abgeholzt worden.
Bei Schweighöfer gibt man sich selbstkritisch. Dort heisst es: „Die Schweighofer Gruppe nimmt die aktuelle FSC-Dissoziierung zum Anlass, umso intensiver an der Umsetzung und Optimierung der Sicherheitsarchitektur für nachhaltige Holzlieferungen in Rumänien zu arbeiten.“
Im Januar hat die Schweighofer Gruppe ein Maßnahmenpaket vorgestellt, dass darauf abzielt, die Lieferkette für die holzverarbeitenden Werke des Unternehmens über das gesetzliche Maß hinausgehend zu kontrollieren. Hierzu investiert das Unternehmen rund 1 Million Euro in Sicherheitsarchitekturen.