Wirtschaftsethik

Ex-Manager: Raubtierkapitalismus hat ausgedient

Kooperatives Wirtschaften statt Raubtierkapitalismus: So lautet die Vision des Leadership-Experten Patrick D. Cowden für das Unternehmen der Zukunft. „Im bestehenden Wirtschaftssystem spielt der Mensch keine Rolle, da nur pure Effizienz zählt. Nur wenn wir mit- und füreinander arbeiten, können wir eine wirklich nachhaltige Welt schaffen“, meint Cowden.

11.03.2020

Ex-Manager: Raubtierkapitalismus hat ausgedient

Cowden zufolge stößt das Wirtschaftssystem des erbarmungslosen Wettbewerbs schon heute an seine Grenzen. „Der ewige Kampf gegen die Konkurrenz führt letztlich zu Stagnation und Lähmung und kann das wahre Potenzial von produktiven Menschen kaum heben. Nicht Firmen und Führungskräfte sollten daher im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen, sondern die Zusammenarbeit zwischen ihnen.“

Um sich künftig zu profilieren, sollten Firmen Kreativität und die Bereitschaft zur Transformation als neuen Standard festlegen. „Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen heute über Kulturen und Sprachen hinweg auf hohem Niveau miteinander interagieren. Nur so sind echte Fortschritte möglich. Auch die Interaktion zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz muss auf Respekt und Vertrauen basieren, um die Möglichkeiten der neuen Technologie voll auszuschöpfen“, meint der Leadership-Experte.

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Schlüssel zur nachhaltigen Welt

Laut Cowden müssten sich die Unternehmensstrukturen grundlegend ändern, jedoch ohne Zwang und aus eigenem Umdenken heraus. Das wird auch nicht über Nacht gehen. „Firmen müssen zunächst so weitermachen wie bisher, aber gleichzeitig an innovativen Modellen arbeiten. Management wie Belegschaft müssen von den Vorteilen neuer Strukturen überzeugt sein, bevor sie diese Schritt für Schritt implementieren. Nur so ensteht für beide Seiten eine Win-win-Situation“, meint der Experte im pressetext-Interview.

Unternehmensstrukturen, die auf Kooperation setzen, sind für Cowden der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Welt, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Dank der Digitalisierung bestünden auch die technischen Möglichkeiten dazu. „Es fehlt nur ein System der Zusammenarbeit auf Augenhöhe, mit der wir sie auch nutzen können.“

Patrick D. Cowden wird am Freitag, den 29. Mai, bei der sechsten Auflage der Europäischen Toleranzgespräche im Kärntner Bergdorf Fresach den Impulsvortrag zum Thema „Neustart: Das Ende der Wirtschaft, wie wir sie kennen. Wie Unternehmen die Zukunft überleben“ halten. Der ehemalige Topmanager und Bestsellerautor hat 30 Jahre für Unternehmen wie Dell, Hitachi und Cap Gemini gearbeitet. 2008 gründete er die Beyond Company in Berlin.

Quelle: UD/pte
 

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