FNG-Siegel nimmt Kohle als Ausschlusskriterium auf
Das FNG Siegel, ein Standard für Nachhaltige Investmentfonds, trägt der zunehmenden Bedeutung von fossilen Energieträgern Rechnung. Im Rahmen der jährlichen Anpassung der Methodik wird für die anstehende Bewerbungsrunde um das FNG-Siegel 2019 der Kohlebergbau, bedeutsame Kohleverstromung sowie Ölsande und Fracking als weitere Ausschlusskriterien gefordert. Um den Bereich fossile Energieträger breiter zu fassen, werden darüber hinaus im Stufenmodell weitere Details analysiert, inwieweit Fonds beziehungsweise Fondsgesellschaften bereits umfassender mit dieser Thematik umgehen.
16.04.2018
In Zusammenarbeit mit der Research Group on Sustainable Finance der Universität Hamburg als neuem strategischen Partner und Auditor für das FNG-Siegel und dem unabhängigen, externen Komitee wurden diese Neuerungen kürzlich beschlossen. Insbesondere, was Datenmaterial angeht, unterstützten mehrere Nachhaltigkeits-Ratingagenturen und eine NGO die Vorarbeit zur Umsetzung dieser Kriterien.
Zwischen dem vierten April und dem siebten Juli haben Fondsanbieter die Möglichkeit, sich für das FNG-Siegel zu bewerben. Bewerben können sich nachhaltige Investmentfonds aller Asset-Klassen, die UCITS- oder einer gleichwertigen Norm entsprechen und in mindestens einem der Länder Deutschland, Österreich, Liechtenstein oder Schweiz zum Vertrieb zugelassen sind.
Im letzten Jahr stieg die Bewerberzahl um 25 Prozent. Der 10,4 Milliarden Euro umfassende NRW-Pensionsfonds orientiert sich beispielsweise explizit am FNG-Siegel.
Auch verschiedene Fondsplattformen, Fintech-Unternehmen, Vermögensverwalter und Finanzvermittler bieten mittlerweile Portfolios teilweise exklusiv mit Fonds an, die das FNG-Siegel tragen.
Das von mehreren Bundesministerien geförderte Portal Label-online des Bundesverbands „Die Verbraucherinitiative“ zeichnet das FNG-Siegel aktuell mit der bestmöglichen Bewertung aus und der Rat für Nachhaltige Entwicklung empfiehlt das Gütesiegel in seinem Nachhaltigen Warenkorb.
Die Ergebnisse der diesjährigen Auditierungsrunde werden Ende November im Rahmen einer offiziellen Feier veröffentlicht.
Der Aufbau der neuen Methodik