BME vergibt erstmals Nachhaltigkeits-Zertifikat
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) hat sein neues Zertifizierungssystem „Nachhaltige Beschaffungsorganisation“ auf dem 54. Symposium Einkauf und Logistik der Öffentlichkeit vorgestellt. „Damit wollen wir sowohl unsere Mitglieder als auch alle anderen interessierten Unternehmen bei ihren Bemühungen um eine nachhaltige Beschaffung in ihren Einkaufsabteilungen und damit in ihren Lieferketten unterstützen“, teilte Mirjam Zeller Mitte November in Berlin mit.
02.12.2019
In Anlehnung an die international gültige High-Level-Structure für ein ganzheitliches Managementsystem wurde ein Drei-Stufen Ansatz entwickelt: Level 1 wird durch eine Selbstanalyse zum jetzigen Stand und die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung, die neun Mindestkriterien umfasst, nachgewiesen. Diese müssen innerhalb eines Jahres umgesetzt werden und befähigen nach Prüfung durch den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) zu Level 2. Damit wird die strategische Planungsphase abgeschlossen und die Realisierung der nachhaltigen Beschaffung eingeleitet. Nach erfolgreicher Auditierung der nachhaltigen Einkaufspraxis wird Level 3 erteilt. Zertifiziert wird die Beschaffungsorganisation eines Unternehmens beziehungsweise einer öffentlich-rechtlichen Institution – unabhängig von deren Größe.
Die Erlangung der Zertifizierung
Grundlage für die Erlangung der Zertifizierung, unabhängig vom erreichten Level, ist die Akzeptanz und Einhaltung von neun Mindestkriterien. Dazu zählen unter anderem das Erstellen eines Supplier Code of Conducts (oder die Nutzung des BME-Code-of-Conducts), die Entwicklung einer nachhaltigen Beschaffungsstrategie und das Benennen eines Nachhaltigkeitsverantwortlichen für den Einkauf sowie die Beteiligung an einer jährlichen BME-Erhebung zu definierten KPIs für eine regelmäßige Benchmark-Analyse.
Das neue Gütesiegel wurde gemeinsam vom BME und dem JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. entwickelt. Zeller: „Die zertifizierten Unternehmen können, müssen aber nicht BME-Mitglied sein. Interessierte Firmen haben die Möglichkeit, sich über den BME für die Zertifizierung anzumelden. Sie erhalten von uns detaillierte Unterlagen, wie ein Handbuch zum Zertifizierungsprozess sowie einen Maßnahmenkatalog, der ihnen Vorschläge für ihr Nachhaltigkeitsprogramm liefert.“