Erste Zertifikate für nachhaltiges Kaschmir
Die Aid by Trade Foundation (AbTF) vergibt erste Zertifikate für nachhaltige Kaschmirproduktion nach erfolgreicher Überprüfung von Farmern und Kaschmirproduzenten durch eine unabhängige Verifizierungsgesellschaft.
15.05.2020
Damit ist ein wichtiger Meilenstein in der Einführung des nachhaltigen Kaschmirstandards „The Good Cashmere Standard“ (GCS) erreicht. Acht Kaschmirlieferanten mit 4.000 assoziierten Farmen und ihren rund 1,3 Millionen Kaschmirziegen sind am Verifizierungsprozess beteiligt, darunter der weltweit größte Kaschmirlieferant ERDOS. „Wir können der Textilindustrie eine verifizierte Kaschmirmenge von 500 Tonnen zur Verfügung stellen und damit einen ersten wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Kaschmirindustrie leisten“, kommentiert Tina Stridde, Geschäftsführerin der AbTF die aktuellen Entwicklungen.
Vor Ausstellung eines Zertifikats erfolgte der Verifizierungsprozess durch das unabhängige Prüfunternehmen Elevate, dem eine Selbsteinschätzung anhand von über 50 Kriterien, die jede Farm vornehmen muss, vorangeht. Tierwohlaspekte und soziale sowie ökologische Kriterien müssen durch die Farmer und Kaschmirproduzenten erfüllt, Ausschlusskriterien eingehalten werden. Wird dieser Prozess erfolgreich abgeschlossen, erhalten die Produzenten ein Zertifikat, welches durch eine jährliche Wiederholung des Verifizierungsprozesses kontinuierlich überprüft und neu vergeben wird. Mit diesem Zertifikat können sie das Kaschmir der Farmen, die am Verifizierungsprozess beteiligt waren, mit dem Siegel „The Good Cashmere Standard“ anbieten.
Implementierung des Standards
Auf Basis der Erkenntnisse aus den Selbsteinschätzungen und den Verifizierungsergebnissen arbeitet die AbTF jetzt an Schulungsmaterial für Farmer und Produzenten. „Wir können auf unsere langjährige Erfahrung mit Cotton made in Africa (CmiA) aufbauen. Wir wissen, dass Schulungsmaterial notwendig für eine erfolgreiche und nachhaltige Implementierung eines Standards ist. Insgesamt haben die Verifizierungen ein positives Bild der Lage vor Ort gezeigt. Dennoch gibt es aber Bereiche, wie zum Beispiel Unterkünfte für die Ziegen oder kontinuierliche Dokumentation über Aktivitäten auf der Farm, die verbessert werden müssen. Gemeinsam mit unseren Partnern und Tierschutzexperten entwickeln wir daher Trainingsmaterial und prüfen, was den Farmern darüber hinaus helfen wird, die Kriterien des The Good Cashmere Standards noch besser umzusetzen“, so Tina Stridde.
Modemarken wie Peter Hahn, BESTSELLER, H&M Group, Hugo Boss, J. Crew, Lacoste, Madewell, Miles und Wünsche Group sind bereits Lizenznehmer des GCS.