Razer und UL wollen Öko-Siegel für Gaming-Produkte einführen
Kennzeichnungen helfen Kunden beim Einkaufen, umweltfreundliche Produkte besser zu finden. Dazu zählt unter anderem der „Blaue Engel", das Umweltzeichen des Bundesumweltministeriums. Er kennzeichnet die Produkte, die innerhalb einer Warengruppe am umweltfreundlichsten sind. In der Gaming-Industrie gibt es so eine Kennzeichnung bislang nicht. Das für seine Gaming-Hardware bekannte Unternehmen Razer will das nun ändern.
29.10.2021
Gamer zeigen großes Interesse an Umwelt
Razer hat eine Partnerschaft mit Underwriters Laboratories (UL) geschlossen, ein weltweit führendes Unternehmen in der Sicherheitswissenschaft. Gemeinsam wollen beide Unternehmen an Produktgruppenregeln arbeiten und so Endkonsumenten beim Kauf den ökologischen Fußabdruck von Gaming-Produkten aufzeigen. Ein hoch gestecktes Ziel, aber die Partnerschaft könnte die gesamte Gaming-Branche revolutionieren.
Doch warum ist die Gaming-Community so relevant für das Thema Nachhaltigkeit? Razer hat aufgrund seiner Spezialisierung auf Gaming-Hardware eine entsprechend große Gaming-Community um sich und vereint allein auf seinen Plattformen über 150 Millionen Nutzer – laut Razer die perfekte Zielgruppe für diese Aufgabe. „Gamer repräsentieren über 2,3 Milliarden Menschen der Weltbevölkerung und laut einer 2020 veröffentlichten Studie des Globalwebindex sind Gamer bis zu 50 Prozent mehr an Umweltproblemen interessiert als der weltweite Durchschnitt“, erklärt Kenneth Ng, Sustainability Manager bei Razer.
Typ III EPD-Siegel für Gaming-Produkte
Razer will die Kohlenstoffintensität seiner neuen Produkte bereits ab 2022 kommunizieren. Um diese Maßnahme auszudehnen, hat sich Razer mit UL zusammengetan, um seine Ziele im Bereich Umwelt und Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Eines der ersten Projekte zum Erreichen dieser Umwelt- und Nachhaltigkeits-Ziele ist das Definieren von Produktgruppenregeln für Gaming-Produkte.
Derzeit fehlt es an einem Standard zur Bewertung von Eco-Produkten in der Gaming-Industrie. „Unserer Meinung nach ist ein standarisierter Weg über das Informieren zum ökologischen Einfluss der erste Schritt, um transparentere und bessere Lösungen anzubieten. So können alle Hersteller nachhaltige Maßnahmen in jeden Schritt ihres Produktionsprozesses integrieren“, ergänzt Razers Nachhaltigkeits-Manager Kenneth Ng.
Im Rahmen der Partnerschaft werden beide Unternehmen auf Branchenebene die wichtigsten Indikatoren für den ökologischen Einfluss definieren, die von allen Unternehmen in der Herstellung beachtet werden sollten. Das Ziel: Die Environmental Product Declaration für Gaming-Produkte.
Zum Etablieren der Produktgruppenregeln werden beide Unternehmen Interessenvertreter dafür gewinnen, einen nachhaltigen und effizienten Weg für Hersteller weltweit zu finden, den Einfluss ihres Herstellungsprozesses auf die Umwelt zu messen und zu klassifizieren. Hierfür werden Studien durchgeführt, um sowohl die Bedürfnisse von Herstellern als auch die wichtigsten Entscheidungskriterien von Kunden beim Einkauf zu analysieren. Basierend darauf wird ein Standard definiert, dank dem Endkonsumenten über den positiven Einfluss von Gaming-Produkten auf die Umwelt entscheiden können.
Kenneth Ng vergleicht das Type III Eco-Label, die Environmental Product Declaration (EPD), mit Informationen auf Nahrungsmitteln: „Während auf Nahrungsmitteln die Nährwerte angegeben sind, wird den Umwelteinfluss von Gaming-Produkten anhand des Siegels klar und deutlich kommuniziert.“
Der erste CO2-neutrale Livestream für Gamer
Razer hat diese Maßnahme auf seinem digitalen Event, der RazerCon 2021, bekannt gegeben, dem ersten CO2-neutralen Livestream für Gamer. Auf Nachfrage erklärt Razers Nachhaltigkeitsmanager, wie das erreicht wurde: „Anhand des Gold-Standards in der Branche, dem VCS (Verified Carbon Standard), haben wir analysiert, wie viele CO2-Emissionen von einem Zuschauer durch das Schauen des Streams entstehen. Dazu haben wir den durchschnittlichen Energieverbrauch eines Nutzer auf Basis eines üblichen PC-Setups und den durchschnittlichen, regionalen Emissionsfaktor errechnet, um die Emissionswerte abzuleiten. Über eine entsprechende Menge an Green Credits haben wir den Stream CO2-neutral gemacht“.
Nachhaltigkeit bei Razer: #GoGreenWithRazer
Die Initiative ist Teil einer groß angelegten Nachhaltigkeits-Kampagne von Razer. Der Hersteller von Gaming-Hardware-Produkten wird immer umweltfreundlicher und präsentiert seine Kampagnen unter dem Hashtag #GoGreenWithRazer. So verspricht das Unternehmen, dass sich ab 2025 alle seine Produkte recyceln lassen. Außerdem betont Razer, in allen seinen Produkten bis zum Jahr 2030 recycelte oder recycelbare Materialien zu verwenden. Das umfasst die Nutzung von PCR-Plastik in allen Hardware-Produkten und ein umweltfreundliches Produktdesign.
Rettung von einer Million Bäume
Bereits im April dieses Jahres begann Razer gemeinsam mit der Community mit der Rettung von Bäumen auf der ganzen Welt. Fans der Marke haben seitdem die Möglichkeit, Sneki Snek-Merchandise zu kaufen und retten mit jedem Kauf zehn Bäume. Das ursprüngliche Ziel wurde auf eine Million erhöht und Razer ist auf dem besten Weg, dies zu schaffen. Mittlerweile wurden über 700.000 Bäume gerettet.
Außerdem erfolgte kürzlich der Auftakt zu einer Sneki Snek Cartoon-Serie. Darin macht Razers Nachhaltigkeits-Maskottchen auf die Umweltprobleme und wie Zuschauer diese bekämpfen können aufmerksam.
Mehr Informationen zur #GoGreenWithRazer-Kampagne sind hier zu finden.