Regionales Zertifizierungssystem im Kongobecken
Um effektiv gegen Abholzung und illegalen Holzhandel vorzugehen, setzen die Pan African Forest Certification (PAFC) und das Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) mit Unterstützung der International Tropical Timber Technical Association (ATIBT) ihre Bemühungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der afrikanischen Wälder fort. Diese Bemühungen spiegeln sich nun in der Implementierung eines regionalen Zertifizierungssystems im Kongobecken wider.
11.01.2022
Mobilisierung für eine nachhaltige Bewirtschaftung der afrikanischen Wälder
PAFC, PEFC und ATIBT unterstützen mit ihrem „Fair&Precious“-Programm den nachhaltigen, ethischen und legalen Tropenholzsektor als natürliche und erneuerbare Ressource.
Mit ihren Aktionen soll ein gemeinsames Ziel erreicht werden: Zum einen die ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Tropenwälder, indem der daraus resultierende ökologische, soziale, wirtschaftliche und technische Nutzen gesteigert wird, und zum anderen die Zusammenarbeit zwischen Ländern, die gegen den illegalen Holzhandel vorgehen.
Um den aktuellen Bedarf zu decken als auch das Ökosystem und die biologische Vielfalt für künftige Generationen zu erhalten, führen die PAFC und ihre Partner ein regionales Zertifizierungssystem für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ein, das Flora, Fauna und die lokale Bevölkerung berücksichtigt.
Die Einführung eines regionalen Zertifizierungssystems im Kongobecken
Die Länder des Kongobeckens sind mehr denn je dazu bestrebt, die Bewirtschaftung ihrer Wälder zu verbessern, ihren Wohlstand zu entfalten und ihre Natur zu schützen, indem sie jegliche Form des illegalen Holzhandels unterbinden. Das Kongobecken, das den zweitgrößten Wald der Erde beherbergt und zu dem Kamerun, die Republik Kongo und Gabun gehören, wird von einer Reihe lokaler Forstunternehmen (zum Beispiel Precious Woods), die sich für den Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems einsetzen, vorbildlich bewirtschaftet. PAFC ist Teil dieser Vision und möchte neben der PEFC und ATIBT seinen Beitrag zur Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftungs-Zertifizierung leisten.
Das vorrangige Ziel des PAFC-Systems für das Kongobecken ist es, das Angebot an zertifiziertem Holz zu erweitern, indem ein regionales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung angeboten wird. Dieses Zertifizierungssystem besteht aus mehreren Normen, Leitfäden und Prozessen, die auf lokaler Ebene entwickelt wurden, auf den Anforderungen des PEFC-Rates basieren und an das Umfeld der Region angepasst sind. Somit sind für Unternehmen, die sich engagieren möchten, zahlreiche Möglichkeiten geboten.
Für die CEMAC (Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft Zentralafrikas) ist die Zertifizierung eine der wichtigsten Maßnahmen, die durchgeführt werden müssen, um die Strategie für eine nachhaltige Industrialisierung des Holzsektors im Kongobecken erfolgreich umzusetzen. Dieses Thema wurde auf dem Treffen der CEMAC-Minister am 28. Juli 2020 erneut angesprochen. Die Minister äußerten den Wunsch, dass sich die Organisation aktiv an der Umsetzung dieses regionalen Ansatzes zur Entwicklung von PAFC-Zertifizierungssystemen beteiligt.
PEFC-Zertifizierung: Ein Beitrag zur Stärkung der nachhaltigen Fortwirtschaft
Um die negativen Tendenzen in den Wäldern des Kongobeckens einzudämmen, ermutigt die PAFC alle forstwirtschaftlichen und holzverarbeitenden Unternehmen im Kongobecken, sich zertifizieren zu lassen. Ein PAFC-Zertifikat bescheinigt eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung sowie die Nachverfolgbarkeit von Holz und Forstprodukten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Kongobecken.
Die Vorteile des PAFC-Zertifikats:
- Zugang zu internationalen Märkten
- Erhöhter Wettbewerbsvorteil und Gewinn
- Zugang zu anspruchsvollen Märkten für zertifizierte Produkte
- Nachverfolgbarkeit der Holzlieferung
- Starker Vorteil gegenüber nicht zertifizierten Unternehmen
Über PAFC
Das Panafrikanische Waldzertifizierungssystem (PAFC) wurde Anfang der 2000er Jahre ins Leben gerufen, um die nachhaltige Waldbewirtschaftung in den zentralafrikanischen Ländern auf der Grundlage der international anerkannten Anforderungen des PEFC-Rates zu fördern. 2019 beschlossen die PAFC Gabun, die PAFC Kamerun und die PAFC Kongo gemeinsam, die Waldzertifizierung in Zentralafrika durch ein regionales Waldzertifizierungssystem zu fördern, das an die lokalen Gegebenheiten angepasst ist.
Über PEFC Council
Der PEFC Council ist ein globaler Zusammenschluss von nationalen Forstzertifizierungssystemen. Als internationale, nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation fördert er die nachhaltige Waldbewirtschaftung mithilfe eines unabhängigen Zertifizierungsverfahrens durch Dritte. Der PEFC Council ermöglicht es Waldbesitzern ihre nachhaltigen Praktiken darzulegen und ermutigt gleichzeitig Unternehmen dazu, nachhaltig einzukaufen. Anhand des PEFC-Siegels können Verbraucher Produkte erkennen, die aus einem PEFC-zertifizierten Wald stammen - einem Wald, der nach den höchsten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Anforderungen bewirtschaftet wird.
Über ATIBT
Der internationale Verband für technische Fragen zum Tropenholz wurde 1951 auf Antrag der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegründet. Der Verband spielt heute in der Tropenholz-Branche eine führende Rolle bei der Umsetzung internationaler Projekte zur nachhaltigen und verantwortungsvollen Bewirtschaftung der Tropenwälder, vom Wald bis hin zum Endverbraucher. Er ist die weltweit beste technische und wissenschaftliche Referenz für Tropenholzressourcen. Im Jahr 2016 verzeichnete der ATIBT einen Anstieg der Mitgliederzahl um fast 50 Prozent auf über 140. Neben den europäischen Akteuren im Bereich „Afrikanisches Tropenholz“ vereint der ATIBT Staaten (Republik Kongo, Republik Elfenbeinküste, Zentralafrikanische Republik), NGOs (wie den WWF und die Prince Albert II Foundation) sowie Großunternehmen.