Biodiversität

Ackerböden nicht renaturierbar

Langfristige und teils unumkehrbare Folgen hat der menschliche Eingriff in die Natur, wie die Universitäten Kiel und Lüneburg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie die Universität von Minnesota herausgefunden haben. Die Experten kommen zu dem Schluss, dass sich die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Boden zwischen historischen und neueren Standorten erheblich unterscheidet - selbst dann, wenn seit der Aufforstung mehr als 110 Jahre vergangen sind.

01.04.2014

Ackerböden nicht renaturierbar

Die Folgen auf das Ökosystem sind evident und nachhaltig. Denn wiederaufgeforstete Bäume wachsen zwar schneller, sie sind jedoch auch wesentlich empfindlicher gegen Dürreperioden. Schuld an der Misere ist vor allem der Ackerbau durch den Menschen. Denn dieser ersetzt die ursprüngliche Vegetation, verbessert die Nährstoffversorgung durch regelmäßige Düngung, pflügt abgeerntete Pflanzen unter und lockert dabei den Boden auf.

Das hat massive Auswirkungen auf das Leben unter der Ackerkrume. So kommt es zur Ansiedlung von Pilzen, die Symbiosen mit den neuen Pflanzen eingehen. Während dadurch manche Bodenarten profitieren und sich rasant vermehren, verschwinden andere Arten hingegen komplett. "Pilze und Bakterien steuern die wesentlichen Umbauprozesse im Boden. Sie beeinflussen die Nährstoffkreisläufe immens", so Andreas Fichtner von der Universität Kiel.

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Folgen nach über 110 Jahren

Die Wiederbepflanzung von Ackerböden bringt nicht die alten Böden zurück. Denn zumindest in der Lüneburger Heide sind die Unterschiede auch gut 110 Jahre nach der Wiederaufforstung noch immer gravierend. So enthält der Boden ursprünglicher Eichenwälder im Vergleich zu dem der wiederaufgeforsteten Gebiete deutlich weniger Mikroorganismen. Die Gesamtmasse der isolierten Bakterien und Pilze pro Kubikmeter Erdreich lag bis zu 44 Prozent niedriger.

Quelle: UD/pte
 

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