Biodiversität

Weltbiodiversitäts-Konferenz in Pyeongchang

Zum Abschluss der 12. Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang Mitte Oktober hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Staatengemeinschaft aufgefordert, umfassende und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um den Verlust von Arten und Lebensräumen bis 2020 zu stoppen. Diesen Beschluss hatte die Weltgemeinschaft vor vier Jahren im japanischen Nagoya gefasst und ihm jetzt in Pyeongchang Nachdruck verliehen.

21.10.2014

Weltbiodiversitäts-Konferenz in Pyeongchang zoom

„Es ist positiv, dass die Weltgemeinschaft anerkannt hat, dass sie noch weit davon entfernt ist, den Artenschwund bis 2020 zu stoppen“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Pyeongchang. Weiger kritisierte, dass die Vertragsstaaten beim Schutz von Wäldern, Mooren und Korallenriffen sich lediglich zu verstärkten freiwilligen Maßnahmen entschließen konnten. „Hauptverursacher des Verlustes der biologischen Vielfalt sind Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Siedlungs- und Verkehrswegebau. In diesen Bereichen müssen die Regierungen verbindliche Maßnahmen zum Erhalt von Arten und Lebensräumen beschließen und umsetzen“, so der BUND-Vorsitzende. Dazu müssten alle Subventionen abgebaut werden, die der Artenvielfalt schadeten. „Es ist inakzeptabel, dass ökologisch nachteilige Subventionen hundert- bis tausendmal höher sind als die Fördermittel zum Schutz der Biodiversität“, sagte Weiger.

Die BUND-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik, Nicola Uhde, begrüßte die in Pyeongchang verabschiedete „Gangwon-Deklaration“ zur Integration des Biodiversitätsschutzes in die neuen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele der UN. „Für eine sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung muss der Schutz unserer Lebensgrundlagen mit dem Schutz der Grundrechte der Menschen einhergehen“, sagte Uhde.

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Im High-Level-Segment der Weltbiodiversitätskonferenz hatte der BUND-Vorsitzende Weiger den Staats- und Regierungschefs das „Grüne Band Europa“ vorgestellt, einen Biotopverbund am ehemaligen Eisernen Vorhang, den der BUND 2002 initiiert hatte. „Vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Nord- und Südkorea war das Interesse am Grünen Band besonders stark. Es gilt als Beispiel für grenzüberschreitende Naturschutzprojekte, die zur Annährung ehemals geteilter Regionen und Nationen führen können“, sagte Weiger. Das Grüne Band erstreckt sich inzwischen von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer quer durch Europa. Es hat eine Länge von 12.500 Kilometern und umfasst 24 Staaten. Es ist Rückzugsgebiet für tausende seltene Tier- und Pflanzenarten.

Quelle: UD/pm
 

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