Hightech-Schutz für Frösche
Zäune und Tunnel sind nicht mehr die einzigen Hilfsmittel, um Frösche zu schützen. Mittlerweile kommen sogar Hochtechnologien zum Einsatz. In Frankfurt haben S.A.M. Tech und der Telekom-Partner INSYS icom einen Froschteich vernetzt. Sobald der Wasserpegel sinkt, sendet das System automatisch eine E-Mail an den dafür zuständigen Beauftragten der Stadt Frankfurt/Main.
16.09.2014
Von Prinzessinnen geküsst werden – das passiert Fröschen nur im Märchen. Heute haben die Tiere Glück, wenn sie nicht unter den Reifen eines Autos oder auf dem Teller eines Feinschmeckers landen. Auch ihr Lebensraum hat sich in den letzten Jahrzehnten stark eingeschränkt. In einigen Regionen ist die Zahl der Kleingewässer, wo die Tiere bevorzugt laichen, um mehr als 80 Prozent gesunken. Hinzu kommt, dass sich manche Gewässer aufgrund von Verschmutzungen nicht zum Ablegen der Eier eignen.
M2M ersetzt Kontrollfahrten
Städte wie Frankfurt haben für Frösche alternative Laichmöglichkeiten eingerichtet. Das Problem: Die Teiche haben nicht immer einen Wasserzulauf und können deshalb in den Sommermonaten austrocknen. In Frankfurt musste deshalb bisher ein Mitarbeiter der Stadt regelmäßig vor Ort kontrollieren, ob der Wasserspiegel im Teich ausreichend war.
Das war nicht nur besonders aufwendig. Es stand auch dem eigentlichen Zweck des Teiches – den Fröschen einen ruhigen und möglichst natürlichen Lebensraum zu geben – entgegen. Die Stadt suchte deshalb nach einer Alternative und wurde bei S.A.M. Tech und dem Telekom-Partner INSYS icom fündig. Die Lösung: Ein System auf Basis von Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) registriert den Wasserstand und verschickt eine SMS bei Niedrigwasser. Als M2M bezeichnen Fachleute den automatischen Datenaustausch zwischen Maschinen – untereinander oder mit einer zentralen Leitstelle.
Störmelder überwacht Mindestwasserstand
Im Fall des Froschteichs kommt der Mobilfunkstörmelder IMO-1 von INSYS icom zum Einsatz. Das Gerät ist mit einer SIM-Karte der Telekom bestückt und mit einem Pegelschalter verbunden. Sobald der Mindestwasserstand unterschritten ist, sendet der Melder über das hochverfügbare und zuverlässige Netz der Telekom automatisch eine E-Mail an den zuständigen Beauftragten. Findet der Mitarbeiter der Stadt die Nachricht des Störmelders in seinem Postfach, schickt er einen Tanklastwagen mit frischem Wasser zum Teich. Damit die Frösche auch im Störfall nicht auf dem Trockenen sitzen, läuft die Stromversorgung sowohl über ein Solarpanel als auch über einen Akku. Fällt beides aus, sendet der Störmelder automatisch eine Meldung an S.A.M. Tech. Die Techniker reparieren das System dann vor Ort. Für die Frösche gibt es also keinen Grund auszuwandern.