Biodiversität

Weltbaumbestand größer als gedacht

Weltweit gibt es über drei Billionen Bäume. Damit übertrifft die Zahl frühere Schätzungen um das Sieben- bis Achtfache. Aufgrund von Studien ausgewählter Flächen in mehr als 50 Ländern der Erde gehen Experten jedoch davon aus, dass derzeit jährlich mehr als 15 Milliarden Bäume gefällt werden. Zu diesem Schluss kommt ein internationaler Forschungsverbund, dem auch die Universität Bayreuth mit einem Team um Andreas Hemp angehört.

07.09.2015

Weltbaumbestand größer als gedacht zoom

Für eine wissenschaftliche Baumweltkarte wurden rund 421.000 Einzelmessungen aus Regionen ausgewertet, die sich hinsichtlich ihrer klimatischen Verhältnisse, Böden und Vegetationen klar unterscheiden - in den Tropen, in gemäßigten Breiten, in Steppen- und Wüstenregionen. Insgesamt wachsen knapp 1,4 Billionen Bäume in tropischen und subtropischen Wäldern. 740 Milliarden Bäume sind im Norden Amerikas, Europas und Asiens zuhause, während sich 610 Milliarden Bäume auf die gemäßigten Klimazonen der Erde verteilen.

Die größte Baumdichte in den Wäldern ist allerdings nicht in den Tropen, sondern in kälteren und relativ trockenen Regionen auf der Nordhalbkugel anzutreffen. Hier sind Nadelbäume angesiedelt, die dem Stress ungünstiger Klima- und Witterungsbedingungen standhalten können und auf engstem Raum zusammen wachsen. Legt man für das Jahr 2015 eine Weltbevölkerung von 7,2 Milliarden Menschen zugrunde, so kommen auf jeden Menschen rund 422 Bäume. Zugleich zeigt die Studie, dass die weltweiten Baumbestände stetig kleiner werden.

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Problem Forstwirtschaft

Die intensive Forstwirtschaft und Veränderungen in der Landnutzung infolge der wachsenden Weltbevölkerung sind nach Einschätzung der Autoren Ursachen dafür, dass die bewaldeten Flächen derzeit pro Jahr um rund 192.000 Quadratkilometer schrumpfen. 15,3 Milliarden Bäume, also rund 0,5 Prozent des derzeitigen weltweiten Baumbestands, gehen damit jährlich verloren. Weltweit ist die Zahl der Bäume, so schätzen die Forscher, seit dem Ende der Jungsteinzeit und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht um rund 46 Prozent zurückgegangen.

Quelle: UD/pte
 

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