Biologische Vielfalt als Thema unternehmerischer Nachhaltigkeits-Strategien
Biodiversität muss als Thema im Nachhaltigkeitsmanagement weiter gestärkt werden. Dafür plädiert anlässlich der UN Konferenz über die biologische Vielfalt in Cancún, Mexiko, das Unternehmensnetzwerk 'Biodiversity in Good Company' Initiative.
01.12.2016
Die Natur steht unter Druck: Der Verlust biologischer Vielfalt schreitet rasant voran – mit räumlich stark unterschiedlichen Folgen. Dies bringt hohe Risiken mit sich, weil das menschliche Wohlergehen auf intakte Ökosysteme existenziell angewiesen ist. Biologische Vielfalt ist sowohl Teil des „Naturkapitals“ als auch Voraussetzung für zahlreiche Ökosystemleistungen.
Die aktuellen Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf nationaler und internationaler Ebene sind auf das Zieljahr 2020 ausgerichtet. Die Völkergemeinschaft hat sich im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) im Jahr 2010 auf einen Strategischen Plan und 20 Ziele, die Aichi Targets, verständigt. In 2015 erfolgte weltweit eine Reihe wichtiger Halbzeitbewertungen. Diese Zwischenbilanzen kommen zu dem Schluss, dass die bislang gesetzten Ziele ohne deutlich ambitioniertere Schritte bei weitem verfehlt werden.
Biodiversitätsziele besitzen nach wie vor eher geringe Durchsetzungskraft
Einer der Gründe: Biodiversitätsziele besitzen in Abwägungs- und Entscheidungsprozessen gegenüber anderen Interessen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft nach wie vor eher geringe Durchsetzungskraft. Betroffen sind eine ganze Reihe von Politikfeldern – wie z.B. Land- und Forstwirtschaft, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung der Zukunft, Energie- und Klimapolitik, Ressourcen- und Rohstoffstrategien, Meerespolitik oder Finanzierung des weltweiten Natur- und Biodiversitätsschutzes. „Mainstreaming biodiversity“ – die Berücksichtigung der Werte biologischer Vielfalt und funktionierender Ökosysteme in allen entscheidenden Sektoren und Politiken – ist daher das Thema der 13. CBD-Vertragsstaatenkonferenz (CBD-COP 13) im Dezember 2016 in Cancún, Mexiko.
Unternehmen sind unverzichtbarer Teil der Akteursgemeinschaft und müssen im Rahmen ihrer Handlungsspielräume zu Lösungen beitragen. Dafür ist ein „Mainstreaming“ auch in Unternehmen und Entscheidungsprozessen der Wirtschaft erforderlich. Was sind Voraussetzungen und entscheidende Weichenstellungen, damit diese Mobilisierung gelingt?
Die 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative nimmt die CBD-COP 13 zum Anlass, ihre Erfahrungen zusammenzufassen und Empfehlungen zu formulieren. Sie richtet sich an Entscheider in Unternehmen, Politik und Gesellschaft, die dazu beitragen, die ambitionierten Aichi Targets im Zusammenspiel der gesellschaftlichen Kräfte zu erreichen. Insbesondere fordert das Netzwerk Unternehmen auf, Biodiversität in ihr Handeln zu integrieren und einen Einblick in Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen bei der Umsetzung zu geben.