Biodiversität

Insekten sorgen für die Ernährung der Welt

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES hat seinen ersten Bericht verabschiedet. Er fasst den aktuellen Stand des Wissens zur Bedeutung, Bedrohung und zum Schutz von Bestäubern zusammen und zeigt anhand von Zahlen: Bestäubung ist eine essenzielle Leistung der Natur für das Wohlergehen der Menschen. Doch in vielen Teilen der Welt gehen die Bestäuberzahlen zurück, vor allem durch industrielle Landwirtschaft, Lebensraum- und Nahrungsmangel, Krankheiten und Pestizide.

04.03.2016

Insekten sorgen für die Ernährung der Welt

Die Unterstützung kleiner strukturreicherer Landnutzung wären geeignete Gegenmaßnahmen, meint die Mitautorin des IPBES-Berichts Professor Alexandra Klein von der Universität Freiburg. In einem Interview mit dem Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland nennt Klein die wichtigsten Aspekte und was den Bericht wertvoll macht.

„Bestäubung durch Tiere spielt eine zentrale Rolle für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Natur. Weltweit sind fast 90 Prozent der bekannten Wildpflanzenarten zumindest teilweise auf den Transport von Pollen durch Bestäuber angewiesen.“ So beginnt die Intergovernmental Platform for Biodiversity and Ecosystem Services IPBES ihre Zusammenfassung für Politikschaffende (SPM) ihres ersten Berichtes mit seinen 20 Kernbotschaften. Die Welt sähe also anders aus - wesentlich ärmer an Farben und Formen, gäbe es keine Bestäuber.

Doch schon der Titel des ersten IPBES-Assessments zu „Bestäubung, Bestäubern und Nahrungsproduktion“ zeigt, dass die so genannte Ökosystemleistung „Bestäubung“ für das menschliche Dasein eine noch wesentlich existenziellere Rolle spielt: Erntemenge und Qualität von über drei Vierteln der weltweit meist genutzten Nahrungspflanzen hängen voll oder zu einem gewissen Grad von Tierbestäubung ab. Diese Pflanzen nehmen bis zu 35 Prozent der gesamten Agrarflächen der Erde ein.

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77 Experten aus aller Welt haben Wissen zusammengetragen

Dazu zählt etwa die Beantwortung folgender Fragen: Welche Rolle spielt Bestäubung für die Nahrungsproduktion? Wie kann der Wert der Bestäubung für die Gesellschaft wirtschaftlich bemessen werden? Schwinden wilde oder domestizierte Bestäubertierarten regional oder weltweit, und wodurch?

Was sind die Folgen eines Bestäuberschwundes für die Ernährungssicherheit, sozialen Zusammenhalt und auch die Wirtschaft? Und welche Optionen hat die Politik und Gesellschaft um die wertvollen Leistungen zu erhalten?

Der Bericht zu Bestäubung, Bestäubern und Nahrungsproduktion sowie seine Kurzfassung für Politikschaffende (Summary for Policy Makers SPM) wurde jetzt von der IPBES-Vollversammlung in Kuala Lumpur verabschiedet.

Quelle: UD/pm
 

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