Japanische Walfänger setzen Jagd in der Antarktis fort
Obwohl beim diesjährigen Treffen der Internationalen Walfangkommission ein neues Verfahren zur Kontrolle des „Wissenschaftswalfangs“ beschlossen wurde, haben zwei japanische Walfangschiffe Mitte November den Hafen von Shimonoseki verlassen. Ihr erklärtes Ziel ist es, die zweite Phase des im Dezember 2015 gestarteten Forschungsplans "NEWREP-A" durchzuführen. Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC kritisiert das Vorgehen Japans scharf.
25.11.2016
Die Flotte besteht insgesamt aus fünf Walfangschiffen und einer Besatzung von insgesamt 185 Mann, die 333 Zwergwale unter dem Deckmantel der Wissenschaft töten wollen. Erst im März war die Flotte mit der gleichen Anzahl geschlachteter Wale zurückgekehrt, fast 200 der Tiere waren schwangere Weibchen.
Die Flotte verließ den Hafen nur wenige Stunden nach dem Treffen des japanischen Premierministers mit dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump und ist ein provokanter Schlag ins Gesicht der Walschutzländer und der IWC, die in Übereinstimmung mit dem Urteil des Internationalen Gerichtshofs daran arbeiten, Japans Wissenschaftswalfang endlich unter Kontrolle zu bringen.
"Japans Verhalten ist eine Farce: Sie haben soeben angekündigt, ihre pseudowissenschaftlichen Forschungsjagden im Nordpazifik auszuweiten und setzen nun das Schlachten im Südpolarmeer fort, trotz internationaler Kritik, dem IGH-Urteil, zwei Resolutionen der IWC und wissenschaftlicher Kritik. Wenn die sogenannten Walschutzländer, unter ihnen die EU-Mitglieder, nicht endlich mit der entsprechenden Härte reagieren, um Japan zu stoppen, verlieren sie alle Glaubwürdigkeit."
Tatsächlich hatte WDC erst vor wenigen Wochen belegt, dass Fleisch aus dem „Forschungswalfang“ ganz offen an Käufer auf der ganzen Welt über das Internet angeboten wurde.
"So wie die zweite Phase von NEWREP-A angelegt ist, erwarten wir eine ähnlich hohe Anzahl von schwangeren Walen, die getötet werden. Es scheint klar, dass beim Walfang die Interessen einer mächtigen Minderheit von Regierungsbeamten vor Japans internationalen Verpflichtungen stehen ", so Fuchs weiter.