Neue Hecken in Madagaskar schützen Artenvielfalt
Von Menschenhand künstlich angelegte Hecken tragen zum Erhalt der Biodiversität auf Agrarflächen in Madagaskar bei. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Universität Hamburg bei ihrer Untersuchung des Mahafaly Plateaus im Südwesten Madagaskars gekommen. Brandrodung, Beweidung durch Nutztiere und nicht-nachhaltiger Holzeinschlag gefährden den Weiterbestand natürlicher Wälder. Ein Grund dafür ist der steigende Ressourcenbedarf einer stark wachsenden Bevölkerung.
23.08.2016
Hecken zahlen sich aus. So konnte etwa die vom Aussterben bedrohte Taggecko-Art Phelsuma breviceps, die auf den Feldern keinen Lebensraum hat, in den angelegten Hecken nachgewiesen werden. Die Autoren der Studie betonen aber, dass diese Hecken zum einen strukturreich sein und zum anderen untereinander und auch mit Wäldern in Verbindung stehen müssen, um möglichst vielen Tierarten Lebensraum zu bieten.
"Die Studie zeigt, dass die Menschen und die einzigartige Tierwelt koexistieren können", so Tierökologe Joachim Nopper. Dies sei eine positive Erkenntnis - vor allem auch für die Bevölkerung vor Ort. Allerdings stellten diese von Menschen genutzten Flächen keinen Ersatz für ungestörte Wälder dar: "Negative Auswirkungen auf natürliche Systeme werden durch die Anlage von Landschaftselementen wie Hecken zwar verringert, aber nur zusammen mit vorhandenen Wäldern können sie dem Artensterben effektiv entgegenwirken", schließt Nopper.