„Bänder des Lebens“ vernetzen Lebensräume und Menschen
„Bänder des Lebens im Hunsrück“ – der Name des neuen Naturschutzgroßprojekts ist Programm. Denn die Vernetzung der Lebensräume von typischen Tier- und Pflanzenarten und landschaftsprägenden Nutzungsformen in der Region haben sich die Träger des Projekts als Leitziel gesetzt.
04.07.2018
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, betont: "Mit dem Programm ‚chance.natur‘ leistet die Bundesregierung einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt und des nationalen Naturerbes in Deutschland.“ Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, ergänzt: „Der Hunsrück ist für ein Naturschutzgroßprojekt prädestiniert: Hier findet sich nicht nur eine Vielzahl von Naturschätzen, sondern auch eine Vielzahl engagierter Menschen, die sich für die Landschaft stark machen, in der sie leben. Und die Kooperation dieser Menschen braucht es, um Vorhaben wie die ‚Bänder des Lebens‘ erfolgreich werden zu lassen und für Natur und Landschaft eine dauerhafte Perspektive zu gestalten."
Die Region Hunsrück ist reich an unterschiedlichen Lebensräumen für seltene Arten wie Wildkatze und Haselhuhn, Arnika und Moosbeere. Doch auch Hangwälder, Moore, Bachauen oder artenreiche Wiesen verändern sich oder gehen ganz verloren. Dies führt dazu, dass ehemals häufig vorkommende Arten wie Arnika und Moosbeere in der Region inzwischen selten geworden sind.
In dem nun begonnenen Projekt I (Planungsphase) wird ein Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) erarbeitet. In einem ersten Schritt werden die Vorkommen derjenigen Arten und Lebensräume ermittelt, die für die Region eine besondere Bedeutung haben. Zugleich wird ausgelotet, welche Flächen für die Vernetzung der Lebensräume essentiell sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden Maßnahmen entwickelt, die dazu beitragen, Lebensräume und Arten zu erhalten und zu sichern. Weil dabei vielerorts in der Region die Interessen von Nutzerinnen und Nutzern berührt sind, sollen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft frühzeitig in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Das Projekt I läuft bis Herbst 2020, die Umsetzung des PEPL soll anschließend im Projekt II erfolgen.
Um dieses Ziel zu erreichen, fördert das Bundesumweltministerium die „Bänder des Lebens“ aus Mitteln des Programms „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ mit rund 1,4 Millionen Euro. Im Beisein von Rita Schwarzelühr-Sutter und Prof. Dr. Beate Jessel fand kürzlich die Auftaktveranstaltung zu den „Bändern des Lebens“ auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld statt.
Träger der „Bänder des Lebens“ sind die Landkreise Birkenfeld, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg sowie die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Gefördert wird das Projekt vom Bund mit 1,4 Millionen Euro (82,5 Prozent der Gesamtkosten) aus dem Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz.“ Die Summe wird durch das Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums bereitgestellt. Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit knapp 130.000 Euro (7,5 Prozent) und die Trägergemeinschaft mit 170.000 Euro (10 Prozent) am Projekt.