Insektenfreundlicher Garten
Das Insektenvorkommen ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Schuld daran sind vor allem der Verlust von Lebensraum, intensive Landwirtschaft und klimatische Veränderungen. Für viele Prozesse der Natur sind Insekten jedoch sehr wichtig. Wie Hobby-Gärtner und Balkonbesitzer zum Schutz gefährdeter Arten beitragen können, hat die Verbraucher Initiative zusammengefasst.
22.05.2020
Viele Gärten sind „überpflegt“. Millimeterrasen und schnurgerade Kunstbeete gefallen zwar vielen Gartenbesitzern, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. finden dort allerdings oft zu wenig Nahrung und Nistmöglichkeiten. Mit hochgezüchteten Zierpflanzen und nicht-heimischen Exoten können lokale Arten nichts anfangen. Auch Pflanzenschutzmittel setzen ihnen zu. Dabei erfüllen Insekten im Garten wichtige Aufgaben: sie bestäuben Blüten, halten Schädlinge in Schach und sind Nahrungsquelle für (ebenfalls bedrohte) Gartenvögel und andere Tiere. Schon mit kleinen Veränderungen können Sie Ihren Garten oder Balkon fit für Nutzinsekten machen - jede Blüte zählt!
- Auf Vielfalt im Beet setzen: Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge fliegen unterschiedliche Arten von Blüten an. Sorgen Sie daher für einen ausgewogenen Mix heimischer Pflanzenarten, am besten mit ungefüllten Blüten. Besonders empfehlenswert sind mehrjährige Wildstauden, Kräuterbeete sowie wilde Blumenwiesen. Verwenden Sie Früh-, Sommer- und Spätblüher ausgewogen, so dass Biene & Co. über das Jahr hinweg ausreichend Nahrung finden. Heimische Obstbäume- und Sträucher sind ebenfalls geeignete Nahrungsquellen. Bei der Pflanzenauswahl sollten Sie sich vom Experten beraten lassen. Tipp der Verbraucher Initiative: Um Schmetterlinge anzulocken, sollten Pflanzen gesetzt werden, die von den Raupen gefressen werden.
- Durst stillen: Auch Insekten müssen trinken. Stellen Sie daher in Nähe der Beete kleine Tränken bereit und verteilen sie darin kleine Steine. So können Biene, Hummel & Co. bequem „anlanden“.
- Nistplätze schaffen: Nützliche Insekten wie Wildbienen brauchen Nistplätze. Die meisten handelsüblichen Nisthilfen, auch „Insektenhotels“ genannt, sind jedoch völlig ungeeignet. Bessere, natürliche Verstecke bieten Trockenmauern, Stein- oder Reisighaufen, kleine Sandflächen und liegengelassenes Totholz (zum Beispiel auch als Benjeshecke).
- Chemie adé: Verzichten Sie auf chemische Düngung und den Einsatz von Pestiziden. Fast alle Mittel schaden Nutzinsekten. Setzen Sie besser auf natürliche „Hausmittel“ (zum Beispiel Pflanzensude) und gute Gartenhygiene. Je naturnaher Ihr Garten oder Balkon, desto wohler fühlen sich Biene & Co.