Schnelltest für Korallen
Ein weltweites Korallensterben findet augenblicklich in den Ozeanen statt, bedingt durch den Klimawandel. Daher haben Forscher der Universität Konstanz in internatioinaler Zusammenarbeit einen Schnelltest entwickelt, der einen Beitrag zur Korallenrettung leisten soll.
04.08.2020
Korallen können sich nur schwer an die Erwärmung der Ozeane anpassen, bereits eine Erwärmung um nur ein Grad führt in manchen Regionen zu einem Massensterben der empfindlichen Organismen. Einige der Korallen sind jedoch resistenter gegen Temperaturerhöhungen. Um die Lebensräume der Korallenriffe effektiv zu schützen, ist es wichtig zu identifizieren, welche der Korallen resistenter sind und somit eine höhere Überlebenschance haben.
Ein Forschungsteam um den Konstanzer Biologen Prof. Dr. Christian Voolstra entwickelte zu diesem Zweck einen Schnelltest zur Überprüfung der Hitzeresistenz von Korallen. Das Verfahren CBASS („Coral Bleaching Automated Stress System“) macht es möglich, Korallen mittels einer Testbox binnen eines Tages und vor Ort auf ihre Hitzebeständigkeit zu testen – anstelle von mehreren Wochen im bisherigen Labortest. Das Testverfahren wurde im Wissenschaftsjournal Global Change Biology vorgestellt.
Das Testsystem ist leicht transportierbar, direkt auf Booten einsetzbar und in seiner Handhabung sehr einfach: Korallen werden vor Ort in Testboxen gelegt, in denen ein Hitzetest bei unterschiedlichen Temperaturen stattfindet – eine Art Stresstest für die Korallen. Über ein genormtes Verfahren wird anhand von Vergleichswerten analysiert, wie die Korallen auf die Temperaturen reagieren.
„Wir haben uns darauf konzentriert, die Testboxen aus Materialien zu bauen, die fast alle im Baumarkt oder Aquariengeschäft gekauft werden können. Wir möchten, dass die Testboxen breit genutzt werden, und stellen alle Bauanleitungen sowie erhobene Datensets und Auswerteroutinen zur Verfügung“, schildert Christian Voolstra und verweist auf das Online-Archiv.
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