Die Ostsee: Ein Blick in die Zukunft unserer Meere
Die Ostsee ist mehr als nur ein beliebtes Urlaubsziel. Für Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel dient sie als „Zeitmaschine“, die uns einen Einblick in die Zukunft unserer Ozeane gewährt.
04.07.2024
Die bereits heute beobachtbaren Veränderungen, wie der Temperaturanstieg um zwei Grad Celsius in der Eckernförder Bucht und die zunehmenden Phasen der Sauerstoffarmut, sind alarmierende Vorboten dessen, was anderen Meeresregionen noch bevorstehen könnte.
Obwohl in der deutschen Ostsee nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Seegraswiesen existiert, ist ihr Potenzial zur Kohlendioxid-Speicherung enorm. Weltweit könnten diese Ökosysteme jährlich rund 150 Millionen Tonnen CO2 binden – eine Menge, die dem jährlichen Treibhausgasausstoß des deutschen Verkehrssektors entspricht.
Um die langfristige Renaturierung zu sichern, arbeiten Forschende an der Entwicklung hitzeresistenter Seegräser, die auch bei steigenden Wassertemperaturen überleben können. Ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt am GEOMAR untersucht diese Zusammenhänge.
Die Ostsee ist somit nicht nur ein Mahnmal für die Auswirkungen des Klimawandels und menschlicher Eingriffe, sondern auch ein Hoffnungsträger für die Wiederherstellung mariner Ökosysteme. Die Forschungsergebnisse aus der Ostsee können wertvolle Erkenntnisse für den Schutz und die Renaturierung von Meeren weltweit liefern.
Tiefseeschutz und Tiefseebergbau
Das GEOMAR engagiert sich auch in der Forschung zu Tiefseebergbau und -schutz. Die steigende Nachfrage nach Metallen und Mineralien, die auch in der Tiefsee vorkommen, erfordert eine verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung dieser Ressourcen. Das GEOMAR bringt seine Expertise in internationale Verhandlungen und politische Prozesse ein, um den Schutz der Tiefsee zu gewährleisten.
