Biodiversität

Ungleiche Waldbrandvorsorge: Einkommensschwache Gemeinden stärker gefährdet

Einkommensschwache Gemeinden in Kalifornien sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, die Auswirkungen von Waldbränden zu erleiden – unter anderem, weil sie weniger gut geschützt sind. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung eines internationalen Forschungsteams der Universität Freiburg und der Stanford University.

14.01.2025

Ungleiche Waldbrandvorsorge: Einkommensschwache Gemeinden stärker gefährdet

Ein internationales Forscherteam von der Universität Freiburg und der Stanford University hat analysiert, auf welche Weise soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten die Fähigkeit kalifornischer Gemeinden beeinflussen, sich vor Waldbränden zu schützen. Dabei konzentrierten sie sich auf die Erneuerung von Dächern, eine der wirkungsvollsten, jedoch auch kostenintensivsten Maßnahmen, um Gebäude feuerresistenter zu gestalten. Ihre Studie über signifikante Ungleichheiten in der Prävention von Waldbränden veröffentlichten die Wissenschaftler:innen in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications.

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Finanzielle Unterstützung und Bildungsprogramme zur Waldbrandvorsorge

Die Wissenschaftler:innen analysierten die Beziehung zwischen wirtschaftlicher Benachteiligung und der Prävention von Waldbränden in Gemeinden, indem sie Baugenehmigungen aus 16 kalifornischen Landkreisen mit insgesamt 2,9 Millionen Gebäuden im Zeitraum von 2013 bis 2021 betrachteten. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass strukturell benachteiligte Gemeinden weniger häufig grundlegende Maßnahmen wie Dachrenovierungen durchführen und dadurch in der Zukunft einem deutlich höheren Risiko durch Waldbrände ausgesetzt sein könnten. So ist das Risiko, dass Häuser in von der US-Regierung als benachteiligt klassifizierten Gemeinden innerhalb von 30 Jahren durch Waldbrände zerstört werden, um 29 Prozent höher im Vergleich zu weniger benachteiligten Gemeinden. Gleichzeitig ist die Rate an Dacherneuerungen dort um 28 Prozent geringer. Diese Faktoren beeinflussen auch die zukünftigen Gefahren, da neue Dächer das Risiko der Zerstörung eines Hauses durch Feuer um bis zu 27 Prozentpunkte reduzieren können.

„Diese Forschung macht deutlich, wie wichtig gezielte Unterstützung und Bildungsprogramme für diese benachteiligten Gemeinschaften sind, um ihre Resilienz gegenüber Waldbränden zu erhöhen“, erklärt Sebastian Reining vom Climate Action Research Lab (CARL) der Universität Freiburg. Die Resultate können zwar nicht direkt auf Europa angewendet werden, da sich die Siedlungsformen und Bauweisen unterscheiden. Dennoch haben europäische Staaten die Möglichkeit, aus dieser Forschung Erkenntnisse zu gewinnen und sollten untersuchen, in welchem Maße Ungleichheiten bei der Implementierung von Maßnahmen zur Klimaanpassung existieren.

Quelle: UD/pm
 

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