Biodiversität
Illegaler Tierhandel wächst weltweit
Der illegale Tierhandel setzt jährlich rund fünf Milliarden Dollar um. Vor allem Brasilien ist dabei Hauptschauplatz von Jägern und Mittelsmännern. 218 Arten sind alleine hier durch Wilderei vom Aussterben bedroht. Tierschützer bedrängen deshalb Politiker und Polizei, endlich energischer durchzugreifen.
17.12.2002
Als die blauen Flügel am abendlichen Himmel auftauchen, rennt Antonio Marçal dos Santos aufgeregt über den Innenhof und ruft laut: "Da ist er! Da ist er!" Dos Santos ist einer der vielen Bauern die den blauen Guacamayo Spix (Cyanopsitta spixii), den letzten seiner Art in freier Wildnis, beobachten.
"Jeder Tag, wo ich ihn sehe, ist für mich eine große Befriedigung" erzählt der Ziegenhirt und selbsternannte Vogelwächter aus dem kleinen Dorf Curaça im Norden Brasiliens. Der Guacamayo Spix, weltweit der seltenste Vogel, ist wohl das beste Beispiel für die dramatischen Folgen des illegalen Tierhandels. Ein Geschäft, dessen Umsatz nur vom Drogen- und Waffenhandel übertroffen wird. "Er ist der letzte der Mohikaner, ein Symbol des Widerstands gegen den Tierhandel", berichtet Francisco Neo, Koordinator des brasilianischen Bundesbehörde zum Schutz der Natur (Ibama).
Bis Anfang der 90er Jahre waren Fachleute sich sicher, dass der Guacamayo Spix mit seinen bis zu einem halben Meter langen blauen Schwanzfeder in der Natur ausgestorben sei und nur noch in Gefangenschaft existiere. Doch dann entdeckte eine Expedition des Birdlife International eben dieses letzte Exemplar. Man vermutet, dass es sich um ein 13jähriges Männchen handelt. 44 weitere Artgenossen sind in Zoos in der Schweiz, auf den Phillipinen und den Kanarischen Inseln. Die meisten von ihnen sind Funde des Zolls, die bei Kontrollen entdeckt und dann den örtlichen Zoos übergeben wurden.
Hauptabnehmer sind die USA
Niemand kann genau sagen, wieviel die Händler mit dem illegalen Geschäft mit Tieren verdienen, aber Interpol schätzt, dass der jährliche Umsatz mindestens fünf Milliarden US-Dollar ausmacht. Bedeutendster Markt ist hierbei die USA. Traffic, eine Organisation des World Wildlife Fund (WWF), berichtet: "Die USA sind der Markt mit der größten Nachfrage weltweit und das Zentrum des Tierhandels." Sammler, Händler und wissenschaftliche Einrichtungen zahlen bis zu 700 Mio. Dollar jährlich für tropische Vögel sowie für Reptilien und Affen, so das "Brasilianische Netzwerk gegen Tierhandel"(Renctas), eine unabhängige Organisation aus Rio de Janeiro. Und je seltener eine Spezies ist, desto höher ist ihr Wert. Für einen Guacamayo Spix werden laut Informationen von Renctas bis zu 60.000 Dollar gezahlt.
In Brasilien, Kolumbien und Peru leben die von den Händlern begehrten Tiere, während Argentinien, Paraguay und Uruguay die Hauptumschlagplätze für den Export in Richtung Asien, Europa und die Vereinigten Staaten sind. Peru mit seiner geografischen Vielfalt aus Wüste und Regenwald ist etwa ein beliebtes Jagdgebiet für Leguane, Krokodile und Anacondas. In den letzten Jahren haben sich illegalen Straßenmärkte hier bis in die Hauptstadt Lima ausgedehnt. In Kolumbien, nach Brasilien dem Land mit der größten Biodiversität in Lateinamerika, konzentriert sich die illegale Jagd auf einige Arten von Wellensittichen, die vom Aussterben bedroht sind. Aber die dortige Guerilla hat jüngst den Handel eingeschränkt, indem sie den Bauern im von ihnen kontrollierten Gebiet die Jagd verbietet.
"Jeder Tag, wo ich ihn sehe, ist für mich eine große Befriedigung" erzählt der Ziegenhirt und selbsternannte Vogelwächter aus dem kleinen Dorf Curaça im Norden Brasiliens. Der Guacamayo Spix, weltweit der seltenste Vogel, ist wohl das beste Beispiel für die dramatischen Folgen des illegalen Tierhandels. Ein Geschäft, dessen Umsatz nur vom Drogen- und Waffenhandel übertroffen wird. "Er ist der letzte der Mohikaner, ein Symbol des Widerstands gegen den Tierhandel", berichtet Francisco Neo, Koordinator des brasilianischen Bundesbehörde zum Schutz der Natur (Ibama).
Bis Anfang der 90er Jahre waren Fachleute sich sicher, dass der Guacamayo Spix mit seinen bis zu einem halben Meter langen blauen Schwanzfeder in der Natur ausgestorben sei und nur noch in Gefangenschaft existiere. Doch dann entdeckte eine Expedition des Birdlife International eben dieses letzte Exemplar. Man vermutet, dass es sich um ein 13jähriges Männchen handelt. 44 weitere Artgenossen sind in Zoos in der Schweiz, auf den Phillipinen und den Kanarischen Inseln. Die meisten von ihnen sind Funde des Zolls, die bei Kontrollen entdeckt und dann den örtlichen Zoos übergeben wurden.
Hauptabnehmer sind die USA
Niemand kann genau sagen, wieviel die Händler mit dem illegalen Geschäft mit Tieren verdienen, aber Interpol schätzt, dass der jährliche Umsatz mindestens fünf Milliarden US-Dollar ausmacht. Bedeutendster Markt ist hierbei die USA. Traffic, eine Organisation des World Wildlife Fund (WWF), berichtet: "Die USA sind der Markt mit der größten Nachfrage weltweit und das Zentrum des Tierhandels." Sammler, Händler und wissenschaftliche Einrichtungen zahlen bis zu 700 Mio. Dollar jährlich für tropische Vögel sowie für Reptilien und Affen, so das "Brasilianische Netzwerk gegen Tierhandel"(Renctas), eine unabhängige Organisation aus Rio de Janeiro. Und je seltener eine Spezies ist, desto höher ist ihr Wert. Für einen Guacamayo Spix werden laut Informationen von Renctas bis zu 60.000 Dollar gezahlt.
In Brasilien, Kolumbien und Peru leben die von den Händlern begehrten Tiere, während Argentinien, Paraguay und Uruguay die Hauptumschlagplätze für den Export in Richtung Asien, Europa und die Vereinigten Staaten sind. Peru mit seiner geografischen Vielfalt aus Wüste und Regenwald ist etwa ein beliebtes Jagdgebiet für Leguane, Krokodile und Anacondas. In den letzten Jahren haben sich illegalen Straßenmärkte hier bis in die Hauptstadt Lima ausgedehnt. In Kolumbien, nach Brasilien dem Land mit der größten Biodiversität in Lateinamerika, konzentriert sich die illegale Jagd auf einige Arten von Wellensittichen, die vom Aussterben bedroht sind. Aber die dortige Guerilla hat jüngst den Handel eingeschränkt, indem sie den Bauern im von ihnen kontrollierten Gebiet die Jagd verbietet.
Quelle: UD