Biodiversität

Reeder reagieren auf Tanker-Unfall

Neben der Verschärfung der Regelungen im Schiffsverkehr wurde ein weiterer großer Schritt in Richtung Schutz der Meere getan: Die deutsche Jury Umweltzeichen vergibt jetzt auch für Schiffe das älteste Umweltzeichen Europas. Der Blaue Engel, existiert seit nunmehr fast 25 Jahren.

19.12.2002

Etwa 3700 Produkte und Dienstleistungen von ca. 780 Zeichennehmern des In- und Auslandes dürfen laut der Institutionen den Blauen Engel führen. Produkte und Dienstleistungen, die sich durch positive Umwelteigenschaften auszeichnen, sind ein klares Bekenntnis zum Prinzip der nachhaltigen Entwicklung. Der Blaue Engel ist ein Musterbeispiel für die Integration von Wirtschafts- und Umweltaspekten.

Schiffe, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, seien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch sicherer, erklärte der Vorsitzende der Jury Umweltzeichen, Gerd Billen gegenüber dpa. Voraussetzung für die Auszeichnung ist die Einhaltung einer Reihe von umwelt- und bautechnischen Aspekten: Zum einen müssen die Schiffe schwefelarmen Brennstoff verwenden und die Stickoxid-Emissionen um mehr als 20 Prozent senken. Zum anderen muss es Tariflohn und Umweltschutztraining für die Besatzung geben. Weiterhin muss der Eigner vollständig auf Schiffsanstriche verzichten, die zinnorganische Verbindungen enthalten. Die an Bord entstehenden Abfälle und Abwässer müssen mit fortschrittlichen technischen Systemen behandelt werden. Darüber hinaus muss ein Notschleppsystem, das für die Manövrierfähigkeit des Schiffes sorgen soll, vorhanden sein.

Aber nicht nur die Vergabe des Umweltzeichens an ältere Schiffe, die sich durch positive Umwelteigenschaften auszeichnen, sondern auch die Entwicklung eines neuen Tankerschiffs setzt ein wichtiges Zeichen im Umweltschutz. Anfang Dezember 2002 war es endlich soweit: Der nach Ansicht der Reederei umweltfreundlichste Tanker der Welt mit dem Namen „Wappen von Hamburg“ ist in Hamburg vom Kiel gelaufen. "Dieser neue Tankertyp übertrifft bereits heute die Vorschriften der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO, die erst in den kommenden Jahren Gesetz werden", sagte Günther Kordts, Geschäftsführer der Reederei, gegenüber dpa. Die „Wappen von Hamburg“ gehört mit einer Tragfähigkeit von 8000 Tonnen zu der kleineren Kategorie von Tankern, besitzt die vorgeschriebene Doppelhülle, verfügt über zwei getrennt Maschinenräume, zwei unabhängig voneinander arbeitenden Ruderanlagen und zwei Propeller. Dies hat zur Folge: Wenn eine Maschine oder Ruderanlage ausfällt, bleibt das Schiff manövrierfähig und ist in der Lage, einen nahegelegenen Hafen anzufahren. So können größere Umweltkatastrophen vielleicht in Zukunft verhindert werden. Mit einem Preis von 15,3 Millionen Euro sei das Schiff sogar nicht teurer als ein konventionell gebauter Tanker, so dpa weiter. Der Tanker ist der erste einer Serie von sechs Schiffen.
Quelle: UD
 
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