Biodiversität
NABU fordert Trendwende beim Pflanzenschutz
Der Naturschutzbund NABU hat jetzt in Berlin zwei Studien zum Einsatz von Pestiziden vorgestellt und drängt auf eine Reform in der deutschen Pflanzenschutzpolitik.
30.12.2002
"In Deutschland wird vielfach gegen gesetzliche Bestimmungen für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln verstoßen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Vor allem Überwachung und Kontrolle seien völlig unzureichend. So würden Landwirte in Deutschland regelmäßig verbotene Pflanzenschutzmittel im Internet bestellen. "Der diskrete Versandhandel mit hochgiftigen Substanzen wie Atrazin, E 605 und Lindan ist ein Skandal", so Billen.
Auch im Obstanbaugebiet "Altes Land" bei Hamburg wurden nach Recherchen des NABU entgegen der Beteuerungen des Berufsstandes regelmäßig nicht zugelassenen Präparate eingesetzt. Eine interne Rückstandsanalyse des Lebensmitteluntersuchungsamts Oldenburg zeige, dass bei der Hälfte der 124 Proben Spritzmittelreste nachgewiesen wurden.
Angesichts unzähliger Missstände sei nach Auffassung des NABU eine Trendwende im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln in Deutschland dringend notwendig. "Wir brauchen eine verbindliche Minimierungsstrategie, die mit konkreten Fristen, Kriterien und geeigneten Instrumenten in die bestehende Agrarpolitik eingebettet ist", so Billen. Zunächst aber müsse das Ordnungsrecht konsequent angewendet und schärfere Kontrollen durchgeführt werden, um den Pestizideinsatz zu drosseln und die Landwirtschaft umweltverträglicher zu gestalten. Als realistische Zielsetzung für eine Reduzierung empfahl Dr. Ute Meyer, Autorin einer der Studien, die eingesetzten Pestizidmengen bis zum Jahr 2008 zu halbieren. Dieses Ziel lasse sich mit der Ausweitung des ökologischen Landbaus und der Nutzung bestehender Einsparpotenziale durch integrierten Anbau erreichen. "In Zukunft müssen alternative Bekämpfungsmethoden grundsätzlich Vorrang vor der chemischen Keule haben", betonte Billen.
Auch im Obstanbaugebiet "Altes Land" bei Hamburg wurden nach Recherchen des NABU entgegen der Beteuerungen des Berufsstandes regelmäßig nicht zugelassenen Präparate eingesetzt. Eine interne Rückstandsanalyse des Lebensmitteluntersuchungsamts Oldenburg zeige, dass bei der Hälfte der 124 Proben Spritzmittelreste nachgewiesen wurden.
Angesichts unzähliger Missstände sei nach Auffassung des NABU eine Trendwende im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln in Deutschland dringend notwendig. "Wir brauchen eine verbindliche Minimierungsstrategie, die mit konkreten Fristen, Kriterien und geeigneten Instrumenten in die bestehende Agrarpolitik eingebettet ist", so Billen. Zunächst aber müsse das Ordnungsrecht konsequent angewendet und schärfere Kontrollen durchgeführt werden, um den Pestizideinsatz zu drosseln und die Landwirtschaft umweltverträglicher zu gestalten. Als realistische Zielsetzung für eine Reduzierung empfahl Dr. Ute Meyer, Autorin einer der Studien, die eingesetzten Pestizidmengen bis zum Jahr 2008 zu halbieren. Dieses Ziel lasse sich mit der Ausweitung des ökologischen Landbaus und der Nutzung bestehender Einsparpotenziale durch integrierten Anbau erreichen. "In Zukunft müssen alternative Bekämpfungsmethoden grundsätzlich Vorrang vor der chemischen Keule haben", betonte Billen.