Biodiversität

EU will gefährliche Tanker verbieten

EU-Kommissarin Loyola de Palacio hat den Vorschlag des europäischen Kommission begrüßt, den Einsatz gefährlicher Tanker einzuschränken. Dem Rat soll demnach empfohlen werden, dass künftig sogenannte Ein-Hüllen-Tanker, wenn sie mit Öl beladen sind, nicht länger in europäischen Gewässern fahren dürfen.

29.03.2003

Tanker, die über 23 Jahre alt sind, sollen ganz verboten werden. Im letzten hat ein solcher alter Tanker an Spaniens Nordküste eine Ölpest verursacht. Die Europäische Union will nach den Worten von Palacio darauf drängen, dass moderne Tanker die bestehenden Flotten ersetzen. Bis 2010 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. In der Übergangszeit sollen die älteren Tanker strengeren Kontrollen unterliegen. „Dies ist ein spektakulärer Schritt nach Vorne,“ sagte Loyola de Palacio gegenüber der Presse. „Nur wenige Monate nach dem Prestige-Unglück reagiert die EU auf die Gefahr und folgt damit den Forderungen ihrer Bürger.“

Mit diesen neuen Regelungen würde die EU die maritime Sicherheit ähnlich streng auslegen, wie dies bereits die USA tun. Es wird den modernen Reedereien eine Schub nach vorne geben. In den letzten drei Jahren ist bereits der Anteil der „Zwei-Hüllen-Tanker“ von 30 auf 50 Prozent gestiegen. Weitere 60 Mio. Bruttoregistertonnen Schiffe werden derzeit gebaut. Die europäische Schiffbauindustrie hat dadurch nach Ansicht von Palacio enorme Aufträge und einen bemerkenswerten Modernisierungsschub.

In den letzten Monaten hatten Umweltschützer wie Greenpeace immer wieder gewarnt, dass die Gefährdung der deutschen Küsten durch den Öltankerverkehr dramatisch zunehme. Die russische Regierung plane, ab 2004 über 90 Millionen Tonnen Öl jährlich vom Ölhafen Primorsk in der Nähe von St. Petersburg zu verschiffen. Damit wachse auch für deutsche Küsten das Risiko einer Ölpest mit den Ausmaßen des Unglücks der "Prestige" vor Spanien im November 2002 oder der "Amoco Cadiz". Der Supertanker verunglückte vor 25 Jahren am 16. März 1978 mit mehr als 200 000 Tonnen Öl an Bord vor der Bretagne.

Greenpeace-Schifffahrtsexperte Christian Bussau: "25 Jahre nach dem Unfall der Amoco Cadiz muss man feststellen: Die Gefahr einer Ölpest nimmt nicht ab, sondern steigt stark an. Jetzt muss auch der letzte Politiker erkennen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen kann. Wir brauchen für die Kadetrinne eine Lotsenpflicht, eine Meldepflicht und eine verbesserte Radarüberwachung. Notliegeplätze müssen in Deutschland und in Europa geschaffen werden."
Quelle: UD
 
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