Biodiversität
Kahlschlag in Sumatra stoppen
Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen haben Bundeskanzler Schröder in einem offenen Brief aufgefordert, sich für den Schutz der bedrohten Regenwälder einzusetzen. Der Kanzler, der sich in Indonesien aufhielt, wolle dort neue Exportgeschäfte für die deutsche Wirtschaft akquirieren.
01.06.2003
Dass eine ökologisch ausgerichtete Außenwirtschaftspolitik auch im ökonomischen Interesse der Bundesregierung liegt, zeigt das Beispiel des indonesischen Zellstoff- und Papierherstellers Asia Pulp and Paper (APP): APP baute in den neunziger Jahren innerhalb kurzer Zeit seine Produktionskapazitäten stark aus und beschaffte sich dafür - teilweise illegal Holz aus indonesischen Regenwäldern. Mindestens 300.000 Hektar Regen-wald auf der Insel Sumatra wurden in den letzten Jahren für den APP-Zellstoff-und Papierboom zerstört. Inzwischen wird der Rohstoff Holz auf Sumatra knapp. APP verschuldete sich mit fast sieben Milliarden US-Dollar, geriet in eine tiefe ökonomische Krise und meldete 2001 Zahlungsunfähigkeit an. Ein Ende der Verhandlungen zur Umstrukturierung der Schulden ist auch nach zweijährigem Verhandlungsmarathon nicht in Sicht.
Die Bundesregierung gehört zu den wichtigsten Gläubigern bei APP. Sie hat in den letzten zehn Jahren Lieferungen deutscher Firmen an APP mit Hermesbürgschaften im Umfang von 370 Millionen Euro abgesichert. Kreditrückzahlungen im Umfang von 240 Millionen Euro stehen noch aus. "Die Bundesregierung war blind für die Plünderung der natürlichen Reichtümer Indonesiens, als sie die Bürgschaften vergab. Nun bleibt ihr nur noch die Chance, sich bei der Umschuldung für den Schutz der verbliebenen
Regenwälder einzusetzen", erklärt Jens Wieting, Tropenwald-Referent von der
Umweltorganisation ROBIN WOOD. Laut Weltbank wird es bereits 2005 im
Tiefland Sumatras keine Primärwälder mehr geben, wenn die Abholzungen in
gleichem Tempo fortgesetzt werden.
Die Bundesregierung gehört zu den wichtigsten Gläubigern bei APP. Sie hat in den letzten zehn Jahren Lieferungen deutscher Firmen an APP mit Hermesbürgschaften im Umfang von 370 Millionen Euro abgesichert. Kreditrückzahlungen im Umfang von 240 Millionen Euro stehen noch aus. "Die Bundesregierung war blind für die Plünderung der natürlichen Reichtümer Indonesiens, als sie die Bürgschaften vergab. Nun bleibt ihr nur noch die Chance, sich bei der Umschuldung für den Schutz der verbliebenen
Regenwälder einzusetzen", erklärt Jens Wieting, Tropenwald-Referent von der
Umweltorganisation ROBIN WOOD. Laut Weltbank wird es bereits 2005 im
Tiefland Sumatras keine Primärwälder mehr geben, wenn die Abholzungen in
gleichem Tempo fortgesetzt werden.
Quelle: UD