Biodiversität

Schneeleoparden: Seltene Spuren im Schnee

Durch die zerklüfteten, einsamen Bergregionen Zentralasiens streifen nur noch etwa 4.000 bis 7.000 Schneeleoparden. Eine Studie, die der WWF und sein Artenschutzprogramm TRAFFIC heute vorlegen, nennten als Hauptursachen für die Bedrohung der streng geschützten Tiere die illegale Jagd und den Handel mit ihrem wertvollen Fell.

28.08.2003

Der WWF fordert effektive Maßnahmen wie den Einsatz von Anti-Wilderer-Einheiten zum Schutz der selten gewordenen Raubkatzen."Der Schneeleopard darf nicht aussterben, nur damit sein Fell als Wandteppich in Luxusappartements hängt oder zu Wintermänteln verarbeitet wird", empört sich Volker Homes, Artenschutzexperte des WWF. Wie der Bericht zeigt, wird die Großkatze in fast allen der zwölf Länder, in denen sie vorkommt, gejagt. Dazu zählen unter anderem China, die Mongolei, Russland, Afghanistan, Indien und Nepal. Hauptzweck der Jagd ist der Handel mit dem Fell des Schneeleoparden, für das bis zu 1.000 Euro bezahlt wird, und die Nutzung anderer Körperteile. Seine Knochen, Nägel und Zähne
werden als Schmuckstücke verarbeitet oder für medizinische Zwecke in der traditionellen Medizin Ostasiens eingesetzt.

Der Hauptabsatzmarkt liegt zwar in den Herkunftsländern, doch auch vom Export in den Mittleren Osten und nach Europa berichtet die Studie. Ausländische Touristen in Zentralasien tragen dazu bei, dass der illegale Handel blüht. Die Wilderei ist nicht die einzige Bedrohung für die seltenen Katzen: Immer weiter engt der Mensch den Lebensraum der Schneeleoparden ein und tötet ihn auch, um seine Viehherden gegen ihn zu verteidigen. Der WWF fordert deshalb, die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen in den Schneeleoparden- Gebieten bei seinem Schutz zu berücksichtigen. In der Mongolei unterstützt der WWF ein Projekt, das Schäfern alternative Einkommensquellen bietet, damit sie auf die Wilderei verzichten.

"Bestehende Gesetze müssen strenger durchgesetzt und höhere Strafen
für die illegale Jagd verhängt werden", erklärt Volker Homes. "Die Rettung der seltenen Tiere hängt davon ab, ob wir mit der Bevölkerung vor Ort Lösungen finden, die Mensch und Tier nützen." Die Naturschutzorganisation macht sich dafür stark, dass Schmuggelrouten ausfindig gemacht und Absatzmärkte zerstört werden, aber auch dass Viehhüter für den Schutz der Schneeleoparden bezahlt werden. Eine weltweite Initiative zum Schutz der Schneeleoparden veröffentlichte jetzt die so genannte "Überlebensstrategie für Schneeleoparden", die von Naturschützern aus 18 Ländern entwickelt wurde.
Quelle: UD
 
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