Biodiversität

Das Überleben vieler Nationalparks ist bedroht

Die Naturschutzgebiete der Welt umfassen heute 11,5 Prozent der Landoberfläche und sind damit größer als die USA und China zusammen, ihre Funktion und ihr Überleben aber waren noch nie so gefährdet wie heute. Zu diesem Ergebnis kamen die Vertreter von 140 Ländern auf dem World Parks Congress, der am 17. September im südafrikanischen Durban zu Ende ging.

06.10.2003

In vielen Schutzgebieten nimmt die Besiedlung unkontrolliert zu, in vielen werden Bodenschätze oder Holz gewonnen, einige sind durch Umweltverschmutzung bedroht, manche existieren nur noch als Linie auf einer Karte. Darauf wies Yolanda Kakabadse, Präsidentin der IUCN-World Conservation Union, dem Veranstalter des Kongresses, hin.

Naturschutzgebiete werden immer wichtiger für eine nachhaltige Entwicklung, sie sichern Wasservorkommen, erhalten die genetische Vielfalt und sind eine Quelle für Einnahmen aus Ökotourismus und Fischerei. Der einzige Weg, die Funktion der Schutzgebiete zu erhalten, so Kakabadse, bestehe darin, dass nicht mehr nur die Regierungen, sondern auch Einheimische, Kommunen, Unternehmen und selbst das Militär sich für den Erhalt der Reservate verantwortlich fühlen. Eine solche Entwicklung ist beispielsweise in China zu beobachten. Hier werden mittlerweile 20 Prozent der Naturschutzgebiete nicht mehr von der Zentralregierung, sondern von lokalen Behörden ausgewiesen und verwaltet.

Zentrale Frage auf dem Kongress war die künftige Finanzierung von Nationalparks. Einer Studie von Conservation International (CI) zufolge sind jährlich 23 Milliarden Dollar nötig, um die Gebiete nachhaltig zu verwalten und zu bewirtschaften. Tatsächlich stehen laut CI weltweit jährlich nur sieben Milliarden Dollar zur Verfügung. In Entwicklungsländern, die über 40 Prozent der Schutzgebiete verfügen, werden pro Jahr weniger als eine Milliarde Dollar für die Reservate aufgebracht. Der Privatsektor soll daher bei der Finanzierung stärker in die Pflicht genommen werden. Der WWF forderte das deutsche Bundesentwicklungsministerium auf, seine Unterstützung für ein globales Netzwerk von Naturschutzgebieten zu verstärken und die Entwicklungsländer bei der langfristigen Sicherung der Naturparks zu unterstützen. Neu gegründete Umweltfonds könnten durch ihre Zinseinnahmen die Betriebskosten von Schutzgebieten dauerhaft tragen und damit langfristig sichern.
Quelle: rne
 
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