Biodiversität

Internationaler Tag der Biodiversität

Der 22. Mai 2004 wurde zum "International Day for Biological Diversity" ausgerufen durch das Sekretariat des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (CBD). Die Bundesrepublik Deutschland ist Signatarstaat des internationalen Abkommens und hat sich damit zum Schutz von Leben und zu einem nachhaltigen Management der Vielfalt des Lebens verpflichtet mit dem weltweiten Ziel, für ein verbessertes Angebot an Nahrung, Wasser und für die Verbesserung der Gesundheit zu sorgen.

24.05.2004

Die neue Beschäftigung mit Biodiversität ist eigentlich nur die Wiederentdeckung einer der längst bekannten Grundeigenschaften des Lebens. Merkmale des Lebens sind außerdem seine spezifische Struktur und sein Stoffwechsel, die Regeneration und Fortpflanzung, die Reizbarkeit. Eigenschaften, die vereinzelt auch schon im Unbelebten auftreten, jedoch durch die unglaubliche Komplexität des Lebens eine neue Qualität erhalten.

Leben tritt auf allen seinen Ebenen "gequantelt" auf. Es überzieht nicht als einheitliche schleimige Masse die Erde, wie mancher science fiction Roman von fernen Planeten beschreibt. Vielfältige Einheiten sind die Moleküle und Stoffwechselwege, unterschiedlich differenziert sind die Zellen und sehr verschieden die einzelligen Pflanzen, Tiere und Pilze. Die Vielzeller sind individuell verschieden und ihre Reproduktionsgruppen, die Arten, sind Legion: 2 Mio sind bereits beschrieben, über 20 Mio. werden vermutet. Vielfalt herrscht auch bezüglich der Lebensgemeinschaften und der Teile des irdischen Ökosystems. Der Vielfalt außerirdischen Lebens sehen wir gespannt entgegen.

Dies führt zum Konzept der Kompartimentierung: Die Einheiten Organelle, Zellen, Tier- und Pflanzenkörper, Lebensgemeinschaften sind Kompartimente, die von ihrer Umgebung einerseits abgetrennt sind, andererseits mit ihr kontrolliert in einem Austausch von Stoffen,
Energie und Information stehen.

Eine wichtige Groesse für die Biodiversitaet ist das Kompartiment "Art"und - damit verbunden - die Vielfalt der Arten. Die hohe Zahl der Arten entspricht einer allgemeinen Strategie, die das Leben mit seiner Vielfalt, seiner hohen Variabilität, anwendet. Die Vielfalt der Arten ermöglicht einerseits, eine maximale Anzahl von Lebensräumen und ökologischen Nischen zu besiedeln und auf diese Weise möglichst viele unterschiedliche Ressourcen zu nutzen. Sie garantiert andererseits, dass bei Störungen (z.B. Asteroidenschlag, Klimawechsel, Habitatveränderung) rein statistisch zumindest ein Teil der jeweiligen Arten überleben kann.

Die Erdgeschichte kennt bisher, neben vielen kleineren, fünf große Katastrophen, nach denen sich das globale Ökosystem wieder erholen musste, im Prinzip gleich, in Einzelheiten erheblich verschieden.

In Deutschland sind etwa 80.000 Arten von Einzellern (ohne Bakterien), Pflanzen, Pilzen und Tieren registriert. Die genauen Zahlen stehen nicht fest, weil hierzulande Forschung über die Organismen fast ein Jahrhundert lang sträflich vernachlässigt wurde.
Quelle: UD / idw
 
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