Biodiversität
Riesen-Herkulesstaude hat gefährliche Haare
Anfangs gab es nur ganz wenige von den wunderschönen Pflanzen der Riesen-Herkulesstaude, die aus Südwest-Asien nach Mitteleuropa verpflanzt wurde. Aber heute, nach hundert Jahren, haben sie sich so verbreitet, dass sie überall unerwünscht sind.
03.09.2004
An Flussufern, Bahndämmen, Wegrändern sind sie zu sehen und können zu gefährlichen Hautreizungen führen. Die feinen Haare auf den Blättern und Stängeln brechen bei Berührung ab. Wenn der daraus austretende Pflanzensaft auf die nackte Haut kommt, wird sie für UV-Strahlung sensibilisiert. Es kann zu Verbrennungen dritten Grades kommen.
Dabei fing alles ganz harmlos an. In den 70er und noch den 80er Jahren sah man die bis zu vier Meter hohe Staude neben Bungalows in eleganten Vorgärten stehen. Die Riesen-Herkulesstaude bildete einen dicken Stängel mit einer grossen Dolde, die einen Durchmesser von fast einem Meter haben konnte. Diese Blütenstände blieben den Winter über stehen und sahen mit Schnee bedeckt wunderschön aus.
Aber sie hatten es in sich, denn jede Dolde konnte mehrere Tausend Samen produzieren und sich dann im Garten verbreiten. Jeder, der beim Rasenmähen mit nackten Beinen an die Blätter kam, kannte die gefährliche Symptome. Bei den Verbrennungen dauerte es bis zu sechs Wochen, bis sie wieder völlig abgeheilt waren. Versteckten sich kleine Kinder an heissen Sommertagen halbnackend unten den Blättern, so konnten die Verbrennungen durchaus lebensgefährlich sein. Dazu kommt, dass die erste Berührung kaum wehtut, mit einer Reizung durch Brennnesseln kaum zu vergleichen.
Dementsprechend schnell verschwanden diese Stauden aus den Vorgärten, aber sie hinterliessen eine Erbschaft, die mehrere Tausend Samen umfassen konnte. Eine effektive Bekämpfung ist auf die Schnelle nicht möglich. Geduld ist angebracht, so die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig, die schon seit mehr als zwei Jahren Versuche durchführt. Eine optimale Lösung gibt es nicht. Sobald sich eine starke, lange Wurzel ausgebildet hat, ist eine Bekämpfung sehr schwierig.
Eine drei Meter hohe Staude hat eine Pfahlwurzel, die ebenso tief in den Boden reicht, wie die Pflanze hoch ist. Eine frühe Bekämpfung ist angebracht. Im Privatgarten sollte man die kleine Pflanze mit einem Spaten oder einem
Messer samt Wurzel entfernen. Hat sich die Pfahlwurzel schon zu tief in
den Boden gegraben, ist ein Ausstechen nicht mehr möglich, sondern nur
ein Abschneiden. Der verbleibende Rest der Wurzel kann aber wieder
durchtreiben. Nur mit jahrelanger Geduld kann man die Pflanzen aus den
Gaerten wieder entfernen.
Das gleiche passiert jetzt an Bahndämmen oder Flussufern, auch in Naturschutzgebieten. Die Pflanze breitet sich aus, zudem ist sie sehr
konkurrenzfähig. Durch die grossen Blätter deckt sie alles andere ab. Fingerhut, seltene Orchideen und andere lieb gewordene, einheimische
Pflanzen wachsen dort nicht mehr.
Dabei fing alles ganz harmlos an. In den 70er und noch den 80er Jahren sah man die bis zu vier Meter hohe Staude neben Bungalows in eleganten Vorgärten stehen. Die Riesen-Herkulesstaude bildete einen dicken Stängel mit einer grossen Dolde, die einen Durchmesser von fast einem Meter haben konnte. Diese Blütenstände blieben den Winter über stehen und sahen mit Schnee bedeckt wunderschön aus.
Aber sie hatten es in sich, denn jede Dolde konnte mehrere Tausend Samen produzieren und sich dann im Garten verbreiten. Jeder, der beim Rasenmähen mit nackten Beinen an die Blätter kam, kannte die gefährliche Symptome. Bei den Verbrennungen dauerte es bis zu sechs Wochen, bis sie wieder völlig abgeheilt waren. Versteckten sich kleine Kinder an heissen Sommertagen halbnackend unten den Blättern, so konnten die Verbrennungen durchaus lebensgefährlich sein. Dazu kommt, dass die erste Berührung kaum wehtut, mit einer Reizung durch Brennnesseln kaum zu vergleichen.
Dementsprechend schnell verschwanden diese Stauden aus den Vorgärten, aber sie hinterliessen eine Erbschaft, die mehrere Tausend Samen umfassen konnte. Eine effektive Bekämpfung ist auf die Schnelle nicht möglich. Geduld ist angebracht, so die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig, die schon seit mehr als zwei Jahren Versuche durchführt. Eine optimale Lösung gibt es nicht. Sobald sich eine starke, lange Wurzel ausgebildet hat, ist eine Bekämpfung sehr schwierig.
Eine drei Meter hohe Staude hat eine Pfahlwurzel, die ebenso tief in den Boden reicht, wie die Pflanze hoch ist. Eine frühe Bekämpfung ist angebracht. Im Privatgarten sollte man die kleine Pflanze mit einem Spaten oder einem
Messer samt Wurzel entfernen. Hat sich die Pfahlwurzel schon zu tief in
den Boden gegraben, ist ein Ausstechen nicht mehr möglich, sondern nur
ein Abschneiden. Der verbleibende Rest der Wurzel kann aber wieder
durchtreiben. Nur mit jahrelanger Geduld kann man die Pflanzen aus den
Gaerten wieder entfernen.
Das gleiche passiert jetzt an Bahndämmen oder Flussufern, auch in Naturschutzgebieten. Die Pflanze breitet sich aus, zudem ist sie sehr
konkurrenzfähig. Durch die grossen Blätter deckt sie alles andere ab. Fingerhut, seltene Orchideen und andere lieb gewordene, einheimische
Pflanzen wachsen dort nicht mehr.
Quelle: UD