Biodiversität

UN stoppt Kaviar-Export

Wie die New York Times am 1. September berichtet, ist jetzt ein weltweites Exportverbot für Kaviar aus den klassischen Ursprungsländern ausgesprochen worden. Diese Hiobsbotschaft für die Gourmets in aller Welt gehört zum letzten Akt einer langen Tragödie. Beständiger Raubbau und illegale Fischerei durch die Länder rund um das Kaspische Meer haben die natürlichen Störbestände nahezu zerstört und die Preise für Kaviar in astronomische Höhen getrieben.

09.09.2004

Im vergangenen Jahr noch exportierten Russland, Kasachstan, Aserbaidschan und der Iran noch 150 Tonnen Sevruga -, Osietra- und Belugakaviar. Wird Kaviar weltweit endgültig zur unerschwinglichen Delikatesse? Wohl nicht, denn es gibt Hoffnung. Sie liegt jedoch nicht in den angestammten Störgewässern. Die Rettung schwimmt in Zuchtbecken, die schon vor Jahren den Zusammenbruch wild lebender Störbestände voraussahen.

In Demmin in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) entsteht derzeit die weltweit größte geschlossene Aquakulturanlage zur Aufzucht von Stören. Allein hier können jährlich 33 Tonnen Kaviar produziert werden. Gut doppelt so viel wie der gesamte deutsche Kaviarimport des Jahres 2002. Für den Weltmarkt sind weitere Anlagen in Vorbereitung - in Las Vegas, Hongkong, Malta, Spanien und Moskau.

Einer der Anbieter, die Düsseldorfer Caviar Creator etwa, will in der Lage sein, die Erträge an erstklassigem Kaviar in den kommenden fünf Jahren auf 400 Tonnen zu steigern. Gleichzeitig sollen zirka 10.000 Tonnen Stördelikatessen den Bedarf an Edelfischen decken. Dabei setzt das Unternehmen auf ein Öko-Siegel: Das Futter ist zertifiziert - es stammt aus ökologischer Produktion. Die Anlage ist geschlossen gegenüber der Umwelt - es sind keine externen Einflüsse durch Luft oder Wasser möglich. Die Aquakultur ist emissionsfrei. Das an die Umwelt abgegebene Wasser enthält nur minimale Mengen an Stickstoff. Sie sind so gering, dass unsere neue Fischfarm in Demmin in unmittelbarer Nachbarschaft eines ausgewiesen Naturschutzgebietes gebaut werden darf.
Quelle: UD
 
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