Biodiversität

Schlägt dem Weißen Hai die letzte Stunde?

Aus einem Jäger wurde ein Gejagter - Der Weiße Hai ist vom Aussterben bedroht. Seine Bestände sind mancherorts um fast 95 Prozent zurückgegangen. Vor Beginn der 13. Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) hat der Naturschutzbund NABU strenge Schutzmaßnahmen für den Weißen Hai gefordert.

11.10.2004

"Der Weiße Hai, den die meisten Menschen nur als kaltblütigen Jäger aus dem Kino kennen, ist längst zum Gejagten geworden und benötigt den Schutz des Menschen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Es stehe schlecht um den eleganten Meeresräuber, dessen Bestände mancherorts um fast 95 Prozent zurückgegangen seien. Der NABU werde sich auf der CITES-Konferenz in Bangkok für den bedrohten Hai stark machen. Ob es am Ende einen Erfolg wie auf der Vorläuferkonferenz vor zwei Jahren in Chile zu feiern gebe, sei allerdings völlig offen. Auf der 12. CITES- Artenschutzkonferenz gelang der Durchbruch in Sachen Haischutz, nach zähem Ringen wurden erstmalig zwei Haiarten, der Riesen- und Walhai, offiziell unter Schutz gestellt.

"Dem Weißen Hai schlägt bald die letzte Stunde, wenn nicht schnell etwas zu seinem Schutz unternommen wird", betonte Tschimpke. Zum Verhängnis werden dem 400 Millionen Jahre alten Räuber vor allem sein beeindruckendes Gebiss und seine Zähne, derentwegen Sportangler auf der ganzen Welt Jagd auf ihn machen. Kilometerlange Fischernetze, die grausame Praktik des "Finnings" und die niedrige Reproduktionsrate der Tiere tun ihr Übriges. Vorsichtigen Schätzungen zufolge gibt es weltweit nur noch 10.000 Exemplare. Australien und Madagaskar haben deshalb zur 13. CITES-Konferenz den Antrag gestellt, den Weißen Hai in Anhang II des Artenschutzabkommens einzustufen und eine Nullquote für den Export festzulegen. Allerdings hat Australien den Nullquoten-Antrag gerade zurückgezogen. Dass die EU sich nicht dem Antrag zur Nullquote angeschlossen hat, lag am Votum von Spanien, Frankreich und Portugal, deren starke Fischereilobby sich durchgesetzt hat.

Nach Ansicht des NABU hätten auf der Konferenz auch der stark gefährdete Heringshai und der Dornhai zum Zuge kommen müssen. "Die deutschen Haibestände sind für Schillerlocke, Fish and Chips und andere begehrte Zubereitungen gnadenlos ausgebeutet worden", erklärte ABU-Präsidiumsmitglied Heike Finke. Dorn- und Heringshai müssten dringend geschützt werden. Nachdem aber die entsprechenden Anträge Deutschlands zur Aufnahme dieser beiden Arten in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens bereits im Vorfeld der Konferenz an der Uneinigkeit der EU gescheitert seien, wolle sich der NABU jetzt
insbesondere für den Weißen Hai einsetzen.
Quelle: UD
 
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