Biodiversität
Wege zu mehr Agrobiodiversität
Die Vielfalt der genutzten Arten, Sorten und Rassen in der Landwirtschaft - die Agrobiodiversität - ist in Gefahr: Ställe, Weiden und Felder sind in den letzten Jahrzehnten immer monotoner geworden. Insgesamt basiert die Welternährung heute im Wesentlichen auf nur zehn Kulturpflanzen. Die Folge: Die Anfälligkeit für Missernten, Schädlinge und Krankheiten nimmt zu, die globale Ernährungssicherung ist zunehmend Risiken ausgesetzt.
06.12.2004
Das wissenschaftliche Verbundprojekt "Agrobiodiversität entwickeln!", das unter Federführung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchgeführt wurde, fragte nach den Ursachen für das schleichende Umweltproblem und suchte nach Wegen aus dieser Entwicklung. Die Ergebnisse des Projektes sind jetzt in einer Broschüre erschienen.
Allein im Bereich der Nutztiere sind in den letzten hundert Jahren 1000 der 6400 anerkannten Rassen ausgestorben, 300 davon in den vergangenen 30 Jahren. Weitere 2000 Rassen sind gefährdet. Als eine Hauptursache für den Verlust von Agrobiodiversität gilt die weltweite Durchsetzung moderner Landwirtschaft mit Hochleistungssorten und -rassen, deren Ertragszuwachs zwar beeindruckend ist, deren Risiken aber nicht hinreichend berücksichtigt werden. Zudem wirken
Lebensmittelverarbeitung und Handel standardisierend auf die Landwirtschaft, so ein Ergebnis der Studie.
Doch Rassen- und Sortenverluste und die damit einhergehende Verringerung der genetischen Vielfalt sind irreversible Vorgänge. Mit dem Aussterben jeder Rasse und Sorte gehen Potenziale für die zukünftige Züchtungsarbeit verloren. Die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen, noch unbekannte Tier- und Pflanzenkrankheiten, aber auch an neues Wissen über Ernährungserfordernisse nimmt damit ab. "Was wir dringend brauchen, ist eine konsequente Zusammenarbeit von Züchtern, Landwirten, Lebensmittelwirtschaft und Konsumenten. Nur so kann eine größere Diversität in der Landwirtschaft gewährleistet werden," fordert Ulrich Petschow, Projektleiter von "Agrobiodiversität entwickeln!". Eine Vielfalt an regionalen Anbaumethoden und Haltungsformen ist hier ebenso wichtig wie Kooperationen entlang der Lebensmittelkette, um die
Nachfrage nach vielfältigen landwirtschaftlichen Produkten zu steigern. Und nicht zuletzt erfordert der Erhalt der Agrobiodiversität auch eine vielfältige Ernährungskultur, in der regionale Spezialitäten aus diversen Tierrassen und Pflanzensorten genossen werden.
Allein im Bereich der Nutztiere sind in den letzten hundert Jahren 1000 der 6400 anerkannten Rassen ausgestorben, 300 davon in den vergangenen 30 Jahren. Weitere 2000 Rassen sind gefährdet. Als eine Hauptursache für den Verlust von Agrobiodiversität gilt die weltweite Durchsetzung moderner Landwirtschaft mit Hochleistungssorten und -rassen, deren Ertragszuwachs zwar beeindruckend ist, deren Risiken aber nicht hinreichend berücksichtigt werden. Zudem wirken
Lebensmittelverarbeitung und Handel standardisierend auf die Landwirtschaft, so ein Ergebnis der Studie.
Doch Rassen- und Sortenverluste und die damit einhergehende Verringerung der genetischen Vielfalt sind irreversible Vorgänge. Mit dem Aussterben jeder Rasse und Sorte gehen Potenziale für die zukünftige Züchtungsarbeit verloren. Die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen, noch unbekannte Tier- und Pflanzenkrankheiten, aber auch an neues Wissen über Ernährungserfordernisse nimmt damit ab. "Was wir dringend brauchen, ist eine konsequente Zusammenarbeit von Züchtern, Landwirten, Lebensmittelwirtschaft und Konsumenten. Nur so kann eine größere Diversität in der Landwirtschaft gewährleistet werden," fordert Ulrich Petschow, Projektleiter von "Agrobiodiversität entwickeln!". Eine Vielfalt an regionalen Anbaumethoden und Haltungsformen ist hier ebenso wichtig wie Kooperationen entlang der Lebensmittelkette, um die
Nachfrage nach vielfältigen landwirtschaftlichen Produkten zu steigern. Und nicht zuletzt erfordert der Erhalt der Agrobiodiversität auch eine vielfältige Ernährungskultur, in der regionale Spezialitäten aus diversen Tierrassen und Pflanzensorten genossen werden.
Quelle: UD