Biodiversität
Arktis ist die chemische Müllhalde der Erde
Die Arktis und die dort heimischen Tierarten sind in wachsendem Maße mit Chemikalien belastet, die niemals in dieser Region produziert oder benutzt worden sind, warnt der WWF in einer jetzt veröffentlichten Studie. Der Report stellt ferner fest, dass die Konzentration der chemischen Substanzen in der Arktis oft höher ist als in Vergleichsproben aus Ländern, in denen diese Chemikalien produziert werden.
18.02.2005
Die englischsprachige Studie mit dem Titel: "Die Spitze des Eisberges: Chemische Vergiftung der Arktis" zeigt, dass Luft, Flüsse und Meeresströmungen sowie treibendes Eis und wandernde Tierarten die Chemikalien aus Industrie und Landwirtschaft von ihren weit entfernten Herstellungs- und Einsatzorten in die Polarregion tragen. Sobald die Schadstoffe in die Arktis gelangen, können sie z.B. im Polareis gespeichert werden. Während der Eisschmelze, mitunter Jahre später, gibt das Eis diese Fremdstoffe nach und nach an die Umgebung ab. Als Resultat sei die Arktis dabei, zur chemischen Müllhalde der Erde zu werden.
"Besonders beunruhigend ist die Erkenntnis der Studie, dass moderne Chemikalien an den Polen in hoher Konzentration auf solche Substanzen treffen, die bei uns bereits vor Jahrzehnten ausgemustert worden sind, so dass schädliche Kombinationseffekte eintreten können. Wenn die Eisbären nicht als Versuchskaninchen in einem großen chemischen Experiment herhalten sollen, müssen Politiker und Chemische Industrie sich jetzt für eine starke EU-Chemikalienreform REACH einsetzen", sagt Dr. Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland und langjähriger ehemaliger Leiter des WWF- Arktisprogramms.
Verschärft wird dieses Problem noch dadurch, dass viele arktische Tiere, wie beispielsweise Robben, Wale und Eisbären, sich mit einer dicken Fettschicht vor der Kälte schützen. Dieser "Winterspeck" ist das ideale Depot für fettlösliche Chemikalien, die sich hier zu sehr hohen Konzentrationen anreichern.
Die Studie zeigt weiterhin, dass chlorierte Paraffine, die beispielsweise in Farben, Klebstoffen, Leder und in der Gummiverarbeitung verwendet werden, in norwegischen Kegel- und Ringelrobben, in Beluga-Walen, Walrossen, Fischen, Vögeln und Meeressedimenten gefunden wurden. Bromierte Flammschutzmittel und Fluorchemikalien, von denen viele äußerst unzureichend gesetzlich geregelt sind, belasten bereits Eisbären, Wale, Polarfüchse, Robben, Schweinswale und Vögel von Grönland bis Schweden. Zu bromierten Flammschutzmitteln gibt es beispielsweise in der Computerindustrie heute schon gute Alternativen. Neben der Tier- und Pflanzenwelt würden diese vor allem den indigenen Völkern der Arktis nützen.
"Besonders beunruhigend ist die Erkenntnis der Studie, dass moderne Chemikalien an den Polen in hoher Konzentration auf solche Substanzen treffen, die bei uns bereits vor Jahrzehnten ausgemustert worden sind, so dass schädliche Kombinationseffekte eintreten können. Wenn die Eisbären nicht als Versuchskaninchen in einem großen chemischen Experiment herhalten sollen, müssen Politiker und Chemische Industrie sich jetzt für eine starke EU-Chemikalienreform REACH einsetzen", sagt Dr. Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland und langjähriger ehemaliger Leiter des WWF- Arktisprogramms.
Verschärft wird dieses Problem noch dadurch, dass viele arktische Tiere, wie beispielsweise Robben, Wale und Eisbären, sich mit einer dicken Fettschicht vor der Kälte schützen. Dieser "Winterspeck" ist das ideale Depot für fettlösliche Chemikalien, die sich hier zu sehr hohen Konzentrationen anreichern.
Die Studie zeigt weiterhin, dass chlorierte Paraffine, die beispielsweise in Farben, Klebstoffen, Leder und in der Gummiverarbeitung verwendet werden, in norwegischen Kegel- und Ringelrobben, in Beluga-Walen, Walrossen, Fischen, Vögeln und Meeressedimenten gefunden wurden. Bromierte Flammschutzmittel und Fluorchemikalien, von denen viele äußerst unzureichend gesetzlich geregelt sind, belasten bereits Eisbären, Wale, Polarfüchse, Robben, Schweinswale und Vögel von Grönland bis Schweden. Zu bromierten Flammschutzmitteln gibt es beispielsweise in der Computerindustrie heute schon gute Alternativen. Neben der Tier- und Pflanzenwelt würden diese vor allem den indigenen Völkern der Arktis nützen.
Quelle: UD