Biodiversität

Holzeinschlag im deutschen Wald durch Zuwachs mehr als ausgeglichen

Wie das Statistische Bundesamt zum Tag des Baumes am 25. April 2005 mitteilt, hat die Waldfläche in Deutschland im Jahr 2003 - wie auch schon in den Jahren zuvor - weiter zugenommen. Dabei blieb die der Forstwirtschaft zur Verfügung stehende Wirtschaftswaldfläche in der Summe nahezu unverändert bei etwa 101 890 km². Dem Flächenzugewinn durch Erstaufforstungen entsprach in etwa eine gleich große Fläche, die zum Beispiel aus Naturschutzgründen aus der Bewirtschaftung genommen wurde.

10.05.2005

Demnach hatte der gesamte Holzvorrat "auf dem Stamm" Ende 2003 im deutschen Wirtschaftswald ein Volumen von knapp 3,1 Mrd. Kubikmeter und einen geschätzten Wert von 72,7 Mrd. Euro. Der Holzeinschlag belief sich im Jahr 2003 auf 68,7 Mill. Kubikmeter. Dies entspricht einem Gegenwert von rund 1,6 Mrd. Euro. Im gleichen Zeitraum wuchsen 95,8 Mill. Kubikmeter Holz nach. Zwar stehen davon nur 85,7 Mill. Kubikmeter für die wirtschaftliche Nutzung zur Verfügung, da der restliche Zuwachs auf den Schutzflächen (wie beispielsweise Naturwaldreservaten) erfolgte. Doch selbst mit dieser Einschränkung wurde die Holzentnahme durch den Zuwachs mehr als ausgeglichen.

Vom Holzeinschlag des Jahres 2003 lieferte die Forstwirtschaft 34,5 Mill. Kubikmeter Stammholz für das Holzgewerbe, 12,3 Mill. Kubikmeter Brennholz und 4,4 Mill. Kubikmeter Rohholz zur Herstellung von Holz- und Zellstoff. Die verbleibende Differenz in Höhe von 17,6 Mill. Kubikmeter entfiel auf Ernteverluste, Rinde und nicht verwertetes Derbholz. 4,1 Mill. Kubikmeter der Produktion gelangten in den Export; 2,5 Mill. Kubikmeter Stamm- und Brennholz wurden nach Deutschland importiert.

Umweltschützer warnen dennoch vor der rücksichtslosen Abholzung tropischer Bäume zur Möbelproduktion. "Insbesondere das stark gestiegene Angebot preiswerter Gartenmöbel aus Teakholz ist mit großer Skepsis zu beobachten", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke mit Blick auf die beginnende Gartensaison. Nicht immer könne die legale Herkunft des Tropenholzes nachgewiesen werden. Daher solle der Verbraucher beim Kauf nicht nur auf billig, sondern auf ökologisch unbedenklich achten.

Sie empfehlen den Kauf von Holzmöbeln mit dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC), welches ökologische Standards einer nachhaltigen Forstwirtschaft garantiert. Das unabhängig von Herstellerinteressen vergebene FSC-Zeichen ist sowohl national als auch international derzeit das glaubwürdigste Label für umwelt- und sozialverträgliche Waldwirtschaft. Insbesondere beim Kauf von Tropenhölzern ist zu bedenken, dass in Ländern wie Brasilien und Indonesien zum Großteil keine ökologisch einwandfreie Waldwirtschaft betrieben wird und das Holz häufig aus illegalen Holzeinschlägen stammt.

Quelle: UD
 
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