Biodiversität
Afrikas Seen verschwinden rasend schnell
Die dramatischen und teilweise auch erschreckenden Zerstörungen von afrikanischen Seen sind nun erstmals in einem Atlas des UN-Environment Programme UNEP sichtbar gemacht worden. Darin wird zum Beispiel die Ausdehnung der Gewässer anhand von Satellitendaten der vorhergehenden Jahrzehnte mit denen der Jetztzeit verglichen. Der Atlas wurde bei der diesjährigen World Lake Conference in Nairobi vorgestellt.
08.11.2005
Nach Schätzungen der UNEP gibt es in Afrika rund 680 Seen mit einem
Wasservolumen von etwa 30.000 Kubikkilometer. Das ist das weltweit größte
Wasservolumen aller Kontinente. Der Wert des Wassers wird vom UNEP-Direktor
Klaus Töpfer auf 37 Mrd. Dollar geschätzt. Die Seen in Afrika sind nicht nur
eine wichtiges Reservoir für Trinkwasser, sondern auch Nahrungsquelle. Nach
Angaben der UNEP kann die Armut nur bekämpft werden, wenn das ökologische
Gleichgewicht der Seen bestehen bleibt.
Die Erhaltung der Seen muss Länder übergreifend stattfinden, meinen die UNEP-Experten. So ist etwa das Volta-Flusssystem, das von den Staaten Burkina Faso, Ghana, Mali, Togo, Benin und der Elfenbeinküste genutzt wird, ein Grund zur Besorgnis. Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte wird sich die Bevölkerungszahl auf 40 Mio. in der Region verdoppeln. Damit wird auch der Wasser-Konsum steigen. In den vergangenen 30 Jahren hat die Zahl der Niederschläge in dieser Region deutlich abgenommen.
Aus den afrikanischen Seen werden jährlich 1,4 Mio. Tonnen Fische gefangen. 14 Prozent davon entfallen auf Ägypten. Die Zahl der Dämme und Flußverbauten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Hinzu kommt eine noch größere Menge an ungeklärten Abwässern aus Haushalten, der Landwirtschaft und der Industrie. Umweltverschmutzung hat zu einem massiven Rückgang der Fischerträge geführt, insbesondere im Nildelta, aber auch im Tschad-See.
Feuchtbiotope - sehr oft mit Flusssystemen und Seen in Verbindung gebracht - sind wichtig für den Erhalt von Ökosystemen und zur Filterung von Wasser. Wichtige Feuchtbiotope sind das Okavango-Delta und die Bassins des Lake Victoria und des Tschad-Sees sowie die Mündungsgebiete der großen Flüsse Kongo, Sambesi und Niger. In den vergangenen 30 Jahren sind diese Regionen geschrumpft. Trauriger Rekordhalter ist der Niger: 80 Prozent der Feuchtgebiete sind in den vergangenen 20 Jahren verschwunden.
Dramatisch ist auch der Wasserrückgang im größten See Afrikas, dem Viktoria-See. 30 Mio. Menschen leben rund um das 68.800 Quadratkilometer große ostafrikanische Gewässer, das die zweitgrößte Süßwasserreserve der Welt bildet. Die Bevölkerungsdichte ist mit 1.200 Einwohnern je Quadratkilometer extrem hoch. Geschätzte 150.000 Quadratkilometer Fläche fällt der Land-Degradation jährlich zum Opfer. Der ökologische Zustand des Viktoriasees ist durch die schnell wachsende Bevölkerung hochgradig gefährdet, ebenso durch den Kahlschlag der natürlichen Vegetation entlang der Uferlinie, die boomenden Fischexportindustrie, die Einführung verschiedener exotischer Pflanzen- und Tierarten, das Verschwinden von 50 Prozent der heimischen Fischarten, übermäßiges Algenwachstum und das Ablassen von ungeklärtem Abwasser aus Industrie und menschlichen Siedlungen.
Die Erhaltung der Seen muss Länder übergreifend stattfinden, meinen die UNEP-Experten. So ist etwa das Volta-Flusssystem, das von den Staaten Burkina Faso, Ghana, Mali, Togo, Benin und der Elfenbeinküste genutzt wird, ein Grund zur Besorgnis. Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte wird sich die Bevölkerungszahl auf 40 Mio. in der Region verdoppeln. Damit wird auch der Wasser-Konsum steigen. In den vergangenen 30 Jahren hat die Zahl der Niederschläge in dieser Region deutlich abgenommen.
Aus den afrikanischen Seen werden jährlich 1,4 Mio. Tonnen Fische gefangen. 14 Prozent davon entfallen auf Ägypten. Die Zahl der Dämme und Flußverbauten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Hinzu kommt eine noch größere Menge an ungeklärten Abwässern aus Haushalten, der Landwirtschaft und der Industrie. Umweltverschmutzung hat zu einem massiven Rückgang der Fischerträge geführt, insbesondere im Nildelta, aber auch im Tschad-See.
Feuchtbiotope - sehr oft mit Flusssystemen und Seen in Verbindung gebracht - sind wichtig für den Erhalt von Ökosystemen und zur Filterung von Wasser. Wichtige Feuchtbiotope sind das Okavango-Delta und die Bassins des Lake Victoria und des Tschad-Sees sowie die Mündungsgebiete der großen Flüsse Kongo, Sambesi und Niger. In den vergangenen 30 Jahren sind diese Regionen geschrumpft. Trauriger Rekordhalter ist der Niger: 80 Prozent der Feuchtgebiete sind in den vergangenen 20 Jahren verschwunden.
Dramatisch ist auch der Wasserrückgang im größten See Afrikas, dem Viktoria-See. 30 Mio. Menschen leben rund um das 68.800 Quadratkilometer große ostafrikanische Gewässer, das die zweitgrößte Süßwasserreserve der Welt bildet. Die Bevölkerungsdichte ist mit 1.200 Einwohnern je Quadratkilometer extrem hoch. Geschätzte 150.000 Quadratkilometer Fläche fällt der Land-Degradation jährlich zum Opfer. Der ökologische Zustand des Viktoriasees ist durch die schnell wachsende Bevölkerung hochgradig gefährdet, ebenso durch den Kahlschlag der natürlichen Vegetation entlang der Uferlinie, die boomenden Fischexportindustrie, die Einführung verschiedener exotischer Pflanzen- und Tierarten, das Verschwinden von 50 Prozent der heimischen Fischarten, übermäßiges Algenwachstum und das Ablassen von ungeklärtem Abwasser aus Industrie und menschlichen Siedlungen.
Quelle: pte