Biodiversität
Globaler Waldbestand schrumpft alarmierend
Auf der Erde werden Jahr für Jahr rund 13 Mio. Hektar an Waldflächenbestand vernichtet. Aufgrund von Aufforstungsmaßnahmen und natürlicher Ausbreitung konnte dieser Schwund in den vergangenen Jahren zwar auf 7,3 Mio. Hektar globalen Nettoverlust pro Jahr eingedämmt werden, was in etwa der Fläche der Beneluxstaaten entspricht. In Problemregionen wie Südamerika und Afrika ist die Lage aber nach wie vor dramatisch, wie eine neue Studie der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) jetzt beweist.
25.11.2005
Die unter dem Titel "The Global Forest Resources Assessment - FRA 2005" veröffentlichte Studie umfasst Daten zum Waldbestand von 229 Ländern zwischen den Jahren 1990 und 2005. "Der umfassende Report liefert uns wichtige Aufschlüsse über den Zustand der globalen Waldressourcen und wie wir mit diesen umgehen. Gleichzeitig zeigt er aber auch deutlich auf, dass Waldflächen vielerorts immer noch in alarmierendem Ausmaß verloren gehen", meint Hosny El-Lakany von der FAO. Der globale Rückgang der Waldflächen zeige gegenüber früheren Jahren zwar einen leicht abgeschwächten Trend. Der Verlust bzw. die Umwandlung von unberührten Primärwaldgebieten durch menschliche Eingriffe sei mit sechs Mio. Hektar pro Jahr aber immer noch enorm, so El-Lakany.
"In vielen Entwicklungsländern sind die Probleme riesig", kommentiert Herbert Hager, Professor für Wald- und Bodenwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien, die vorliegenden Zahlen. Zur Veranschaulichung der Dramatik verweist er im Gespräch auf das Beispiel Äthiopien. Hier sei die Bewaldung in den letzten 100 Jahren von 40 Prozent der Landesfläche auf rund vier Prozent zurückgegangen. Laut Hager zählen Erosion und das veränderte, schnelle Abfließverhalten von Niederschlägen zu den größten Problemen, die aus dem Verlust intakter Waldflächen entstehen: "In Trockenzeiten führt dies in betroffenen Gegenden zu extremen Dürren, da Quellen durch die fehlende Bodenspeicherung zu schnell versiegen."
Europa bescheinigt die UN-Studie entgegen dem globalen Trend ein jährliches Wachstum von 661.000 Hektar bzw. 0,1 Prozent Waldfläche pro Jahr. "Die Tendenz ist eindeutig", bestätigt Hager, "der Wald nimmt hierzulande nicht nur flächenmäßig, sondern auch gemessen am Holzvorrat pro Flächeneinheit zu". Positiv beurteilt Hager auch die seit den späten 90er-Jahren beobachtete stetige Zunahme von Naturwaldreservaten. So halte man beispielsweise in Österreich mittlerweile bei 180 vertraglich abgesicherten Reservaten. Diese würden maßgeblich zu einer Verbesserung der Qualität der Wälder beitragen, so der Experte abschließend.
"In vielen Entwicklungsländern sind die Probleme riesig", kommentiert Herbert Hager, Professor für Wald- und Bodenwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien, die vorliegenden Zahlen. Zur Veranschaulichung der Dramatik verweist er im Gespräch auf das Beispiel Äthiopien. Hier sei die Bewaldung in den letzten 100 Jahren von 40 Prozent der Landesfläche auf rund vier Prozent zurückgegangen. Laut Hager zählen Erosion und das veränderte, schnelle Abfließverhalten von Niederschlägen zu den größten Problemen, die aus dem Verlust intakter Waldflächen entstehen: "In Trockenzeiten führt dies in betroffenen Gegenden zu extremen Dürren, da Quellen durch die fehlende Bodenspeicherung zu schnell versiegen."
Europa bescheinigt die UN-Studie entgegen dem globalen Trend ein jährliches Wachstum von 661.000 Hektar bzw. 0,1 Prozent Waldfläche pro Jahr. "Die Tendenz ist eindeutig", bestätigt Hager, "der Wald nimmt hierzulande nicht nur flächenmäßig, sondern auch gemessen am Holzvorrat pro Flächeneinheit zu". Positiv beurteilt Hager auch die seit den späten 90er-Jahren beobachtete stetige Zunahme von Naturwaldreservaten. So halte man beispielsweise in Österreich mittlerweile bei 180 vertraglich abgesicherten Reservaten. Diese würden maßgeblich zu einer Verbesserung der Qualität der Wälder beitragen, so der Experte abschließend.
Quelle: pte