Biodiversität

Waldschäden auch 2005 hoch

Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im jetzt veröffentlichten Waldzustandsbericht der Bundesregierung keinen Anlass zur Entwarnung. Der regionale Rückgang um wenige Prozentpunkte bei einigen Baumkrankheiten sei kein Zeichen einer durchgreifenden Besserung. Viele Bäume seien durch das extreme Trockenjahr 2003 sehr stark geschädigt gewesen, so dass eine leichte Erholung nach den regenreichen Sommern 2004 und 2005 zu erwarten gewesen sei.

26.01.2006

Insgesamt bewegten sich die Waldschäden noch immer auf einem viel zu hohen  Niveau. Es sei alarmierend, dass rund ein Drittel aller Bäume in  Deutschland schwere Schäden aufweise.   Die gestiegene Zahl erkrankter Bäume besonders in  Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland liege an den jahrelangen  Belastungen mit Säuren, Stickstoff, Ozon und Abgasen. Wälder und  Waldböden in Deutschland und Europa stünden seit langem unter  Dauerstress. Das Gros der waldschädigenden Schadstoffe stamme  weiterhin aus dem Verkehr und der Landwirtschaft. Die Zunahme der schweren Schäden bei Eichen um sechs Prozent im Mittel aller  Bundesländer sei Besorgnis erregend.

Timm: "Wenn mehr als die Hälfte der Eichen schwer krank ist, sogar drei Viertel sind es in Baden-Württemberg, steht es nicht nur um die Zukunft der Eiche schlecht. Die Eiche ist einer der wichtigsten Laubbäume in unseren heimischen Mischwäldern. Landwirtschaftsminister Horst Seehofer darf den Zustand des Waldes jetzt nicht gesund beten. Um den Schutz des Waldes zu verbessern und die Landwirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten, muss er mehr Mittel zur Umstellung von Agrarbetrieben auf umwelt- und tiergerechte Standards bereitstellen."
 
Der Umweltverband kritisierte die Methodik der Schadenserhebung. Eine große Zahl abgestorbener Bäume tauche in der Statistik nicht auf. So würden in Bayern, wo sich allein ein Viertel des deutschen Waldes befinde, durch Borkenkäfer vernichtete Fichten aus der Statistik herausgerechnet. Nicht hinnehmbar sei auch, dass das Bundesland Hessen seit 2003 keine mit früheren Statistiken vergleichbaren Schadenserhebungen mehr vorlege.
Quelle: UD
 
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