Biodiversität
UNEP: Töpfer hört auf
Der langjährige Direktor der UN-Umweltbehörde Klaus Töpfer wird sein Amt abgeben. UN-Generalsekretär Kofi Annan will der Generalversammlung Achim Steiner als neuen Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms vorschlagen. Währenddessen hat im brasilianischen Curitiba eine UN-Artenschutzkonferenz begonnen.
20.03.2006
Achim Steiner hat sich in seinen früheren Funktionen als Generaldirektor der World Conservation Union (IUCN) und zuvor als Generalsekretär der World Commission on Dams als sehr kompetenter und engagierter Sachwalter der Anliegen des internationalen Umweltschutzes erwiesen.
Unter Klaus Töpfer ist UNEP zum Hauptprotagonisten der internationalen Umweltpolitik geworden. Dass wiederum ein Deutscher mit der Leitung dieses Programms beauftragt werden soll, ist für die Bundesregierung ein Ansporn, ihrer Vorreiterrolle im globalen Umweltschutz weiterhin gerecht zu werden.
Die angestrebte Reform der Vereinten Nationen betrifft auch den Umweltbereich und UNEP. Klaus Töpfer hat bereits die ersten Schritte hierzu eingeleitet. Angesichts der drängenden Herausforderungen der internationalen Umweltpolitik wie Klimaschutz, Ressourcen- und Energieeffizienz, Erhalt der biologischen Vielfalt und Chemikalien-Sicherheit, unterstützen die Bundesregierung und ihre europäischen Partner diese Reformbemühungen nachdrücklich. Aus europäischer Sicht sollte UNEP aber von einem Programm der Vereinten Nationen zu einer vollgültigen UN-Umweltorganisation (UNEO) aufgewertet werden, die diese Herausforderungen schlagkräftig und umfassend angeht."
UN-Artenschutzkonferenz beginnt
Derzeit findet in Curitiba, Brasilien, die 8. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) statt. Im Vordergrund dieser Konferenz stehen Beschlüsse und Initiativen, um bis zum Jahr 2010 den Verlust an biologischer Vielfalt signifikant zu reduzieren. Dieses so genannte 2010-Ziel hat sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2002 auf dem Weltgipfel in Johannesburg gesetzt.
Der Verlust an biologischer Vielfalt ist jedoch nach wie vor alarmierend: Während der letzten fünfzig Jahre haben menschliche Tätigkeiten stärker als je zuvor zu Veränderungen von Ökosystemen geführt. Etwa 12 Prozent aller Vogelarten, rund 23 Prozent aller Säugetier-, 25 Prozent aller Nadelbaum- und sogar 32 Prozent aller bekannten Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht. Seit Beginn der industriellen Fischerei hat sich der Fischbestand um 90 Prozent verringert. „Seit dem Beschluss des 2010-Zieles sind 4 Jahre vergangen - wir haben auf der bevorstehenden Konferenz also Halbzeit. Es ist überdeutlich, dass wir noch nicht genug erreicht haben“, mahnte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Machnig, der als Vertreter der Bundesregierung an der Konferenz teilnimmt, forderte die Weltgemeinschaft zu mehr gemeinsamem Engagement für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf.
Zentrale Maßnahme ist aus deutscher Sicht die Errichtung eines globalen Schutzgebietsnetzes. „Es ist wichtig, dass der vor zwei Jahren bei der letzten Vertragsstaatenkonferenz in Kuala Lumpur (Malaysia) gestartete Prozess zur Errichtung dieses weltweiten Netzes von Schutzgebieten weiter an Schwung gewinnt“, betonte Machnig. Ebenso wichtig sei es, Fortschritte bei den Verhandlungen zu einem internationalen Recht für den Zugang zu genetischen Ressourcen und für einen gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen zu machen. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die Entwicklungsländer einen fairen Anteil an den Gewinnen erhalten, wenn ihre genetischen Ressourcen beispielsweise für die pharmazeutische Industrie genutzt werden.
Unter Klaus Töpfer ist UNEP zum Hauptprotagonisten der internationalen Umweltpolitik geworden. Dass wiederum ein Deutscher mit der Leitung dieses Programms beauftragt werden soll, ist für die Bundesregierung ein Ansporn, ihrer Vorreiterrolle im globalen Umweltschutz weiterhin gerecht zu werden.
Die angestrebte Reform der Vereinten Nationen betrifft auch den Umweltbereich und UNEP. Klaus Töpfer hat bereits die ersten Schritte hierzu eingeleitet. Angesichts der drängenden Herausforderungen der internationalen Umweltpolitik wie Klimaschutz, Ressourcen- und Energieeffizienz, Erhalt der biologischen Vielfalt und Chemikalien-Sicherheit, unterstützen die Bundesregierung und ihre europäischen Partner diese Reformbemühungen nachdrücklich. Aus europäischer Sicht sollte UNEP aber von einem Programm der Vereinten Nationen zu einer vollgültigen UN-Umweltorganisation (UNEO) aufgewertet werden, die diese Herausforderungen schlagkräftig und umfassend angeht."
UN-Artenschutzkonferenz beginnt
Derzeit findet in Curitiba, Brasilien, die 8. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) statt. Im Vordergrund dieser Konferenz stehen Beschlüsse und Initiativen, um bis zum Jahr 2010 den Verlust an biologischer Vielfalt signifikant zu reduzieren. Dieses so genannte 2010-Ziel hat sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2002 auf dem Weltgipfel in Johannesburg gesetzt.
Der Verlust an biologischer Vielfalt ist jedoch nach wie vor alarmierend: Während der letzten fünfzig Jahre haben menschliche Tätigkeiten stärker als je zuvor zu Veränderungen von Ökosystemen geführt. Etwa 12 Prozent aller Vogelarten, rund 23 Prozent aller Säugetier-, 25 Prozent aller Nadelbaum- und sogar 32 Prozent aller bekannten Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht. Seit Beginn der industriellen Fischerei hat sich der Fischbestand um 90 Prozent verringert. „Seit dem Beschluss des 2010-Zieles sind 4 Jahre vergangen - wir haben auf der bevorstehenden Konferenz also Halbzeit. Es ist überdeutlich, dass wir noch nicht genug erreicht haben“, mahnte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Machnig, der als Vertreter der Bundesregierung an der Konferenz teilnimmt, forderte die Weltgemeinschaft zu mehr gemeinsamem Engagement für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf.
Zentrale Maßnahme ist aus deutscher Sicht die Errichtung eines globalen Schutzgebietsnetzes. „Es ist wichtig, dass der vor zwei Jahren bei der letzten Vertragsstaatenkonferenz in Kuala Lumpur (Malaysia) gestartete Prozess zur Errichtung dieses weltweiten Netzes von Schutzgebieten weiter an Schwung gewinnt“, betonte Machnig. Ebenso wichtig sei es, Fortschritte bei den Verhandlungen zu einem internationalen Recht für den Zugang zu genetischen Ressourcen und für einen gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen zu machen. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die Entwicklungsländer einen fairen Anteil an den Gewinnen erhalten, wenn ihre genetischen Ressourcen beispielsweise für die pharmazeutische Industrie genutzt werden.
Quelle: UD