Biodiversität

Land- und Meereskarten über Artenschwund

Wissenschaftliche Karten über die letzten Urwälder der Erde sowie zu notwendigen Schutzgebieten in den Weltmeeren hat Greenpeace auf der Konferenz des UN-Übereinkommens über Biologische Vielfalt (CBD)im brasilianischen Curitiba veröffentlicht. Dabei werden Artenschwund und Umweltschäden bei Wäldern und Meeren deutlich.

27.03.2006

Die Waldkarten basieren auf aktuellen, hochauflösenden Satellitenbildern. Demnach existieren nur auf weniger als zehn Prozent der Landfläche der Erde noch intakte Waldlandschaften. "Die Karten sind die wissenschaftliche Grundlage für Politiker, um Schutzgebiete an Land und im Meer einzurichten", sagt Christoph  Thies, Waldexperte von Greenpeace International. "Wenn wir dieses Netzwerk von Schutzgebieten nicht in den nächsten 20 Jahren auf die Beine stellen, ist ein Großteil der Tier- und Pflanzenarten für immer verloren."
 
Nur ein Fünftel der Fläche, auf der nach heutigen klimatischen Bedingungen Wälder wachsen könnten, sind intakte Waldlandschaften. Das sind weniger als zehn Prozent der Landfläche der Erde. Vier Fünftel dieser möglichen Waldfläche sind zerstört, in Plantagen umgewandelt oder durch Straßen, Siedlungen oder industrielle Aktivitäten in kleine Gebiete zersplittert, die sich über weniger als 500 Quadratkilometer erstrecken. Viele dieser kleineren Waldgebiete sind jedoch auch höchst schützenswert. In Europa liegen weniger als drei Prozent dieser großen unberührten Urwälder, vor allem im europäischen Teil Russlands und in Finnland.

Die Meereskarten veranschaulichen, welche 40 Prozent der Hohen See dringend unter Schutz gestellt werden müssen, um die marine Artenvielfalt zu erhalten. Die CBD will das Artensterben bis 2010 "signifikant reduzieren". Greenpeace fordert, ein weltweites Netzwerk von Schutzgebieten an Land und im Meer einzurichten, um dieses Ziel  zu erreichen.
 
Prof. Callum Roberts, ein renommierter Meeresbiologe der Universität York in Großbritannien, der die Karten zu den Meeresschutzgebieten mit einem 60-köpfigen Forscherteam erstellt hat, sagt: "Um die Artenvielfalt im Meer zu schützen, haben wir unter anderem die sehr sensiblen Lebensräume der Tiefsee berücksichtigt. Diese werden augenblicklich durch die Grundschleppnetz-Fischerei unwiederbringlich zerstört. Bis Schutzgebiete eingerichtet sind, muss die UN die Fischerei mit Grundschleppnetzen auf der Hohen See  dringend verbieten."
Quelle: UD
 
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