Biodiversität

Soja zerstört Amazonas

Für den Anbau von Soja wird immer mehr bedrohter Regenwald vernichtet. Gegen einen Frachter mit Soja aus dem Amazonas-Gebiet protestieren daher jetzt 70 Greenpeace-Aktivisten aus ganz Europa im Amsterdamer Hafen. Die Fracht gehört dem US-Agrarkonzern Cargill. Er kauft die Sojabohnen in Amazonien und verarbeitet sie in Amsterdam zu Schrot und Öl. Diese dienen vorwiegend als Futter für Schweine, Rinder oder Hühner.

11.05.2006

"Cargill zerstört den Urwald, damit das Kilo Fleisch in Europa möglichst billig ist", sagt Greenpeace Waldexperte Oliver Salge in Amsterdam. "Für eine solche Schiffsladung Soja müssen 19.000 Hektar Urwald gerodet werden, eine Fläche von 26.000 Fußballfeldern. Greenpeace verlangt von Cargill, keine Soja aus dem Amazonas-Gebiet mehr zu kaufen. Der Schutz des Urwaldes ist wichtiger als billiges Futter für die skandalöse Massentierhaltung in Europa."
 
Deutschland importiert jährlich über drei Millionen Tonnen Soja aus Brasilien. Ein Großteil wird aus Holland eingeführt, das Schrot mit Binnenschiffen nach Deutschland geliefert. Ein wichtiger Abnehmer sind die Raiffeisen-Werke, die es ins Tierfutter mischen und an Landwirte verkaufen.

Die Brandrodung für den Soja-Anbau vernichtet den Lebensraum der Ureinwohner, der Pflanzen und Tiere. Zudem gefährdet sie das Weltklima. Die Soja-Farmer eignen sich das Land oft illegal an und vertreiben die Bewohner gewaltsam. Nach der Brandrodung kommen häufig Sklaven zum Einsatz: entrechtete Menschen, die in abgelegenen Regionen wie Arbeitstiere gehalten werden. Die Soja-Monokulturen verursachen Bodenerosion, außerdem werden große Mengen von chemischem Dünger und Pestizide eingesetzt.
Quelle: UD
 
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