Biodiversität
Erstmals Mehrheit für Walfänger
Erstmals bewahrheiteten sich die Befürchtungen der Walschützer: die Walfang-Nationen erreichten bei der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) eine einfache Mehrheit 33 der anwesenden 66 Länder stimmten mit Japan für eine Resolution, die die Wiederaufnahme des Walfangs fordert. 32 Länder stimmten gegen die Resolution, ein Staat enthielt sich der Stimme.
21.06.2006
Für ein Aufheben des Walfangverbots wäre eine Dreiviertel-Mehrheit
nötig. Dennoch sind mit einer einfachen Mehrheit der Walfänger
viele Schutzbestimmungen für Wale in Gefahr. So könnte auch das
von der Tierschutzorganisation IFAW initiierte Walschutzgebiet im
südlichen Ozean aufgehoben werden, ebenso die Arbeit der IWC zur
Unterstützung des Whalewatchings und andere Initiativen für den
Walschutz.
"Die Scheckbuch-Diplomatie Japans scheint erfolgreich zu sein. Nun haben die Walfänger eine gefährliche einfache Mehrheit," kommentiert Ralf Sonntag, IFAW-Meeresbiologe. "Die Walschutz-Nationen müssen ihre Anstrengungen erhöhen, damit die wertvolle Arbeit zum Erhalt der sanften Riesen nicht zunichte gemacht wird".
Seit 1986 ist die kommerzielle Jagd auf Großwale verboten. Japan und Island jagen dennoch weiter, offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Norwegen hat Einspruch gegen das Verbot erhoben und schießt ebenfalls Wale. Alle drei Staaten jagen außerhalb internationaler Kontrolle und setzen ihre Fangquoten nach Gutdünken selbst fest. Auch stark bedrohte Arten wie der Seiwal werden getötet. Japan geht sogar im antarktischen Walschutzgebiet auf Walfang.
"Die Walfangnationen bereiten seit einigen Jahren die Übernahme der IWC systematisch vor", sagt WWF-Experte Homes. "Vor allem Japan nutzt die Vergabe von Hilfsgeldern an Entwicklungsländer, um ärmere Staaten zum Eintritt in die IWC zu bewegen, wo diese dann für japanische Interessen votieren." Dies hätten japanische Regierungsvertreter eingeräumt.
Nach Ansicht des WWF brauchen Wale, Delfine und Tümmler internationalen Schutz so dringend wie nie. "Alle anderthalb Minuten stirbt ein Wal", kritisiert Homes. Allein in Fischernetzen ertrinken nach WWF-Schätzungen jedes Jahr etwa 300.000 Wale. Auch bei Kollisionen mit Schiffen werden die bedrohten Meeressäuger getötet. Hinzu kommen Umweltgifte, die unter anderem das Immunsystem und die Fruchtbarkeit der Tiere schädigen, sowie die Gefahren, die mit dem Klimawandel verbunden sind. "Gerade über letzteres wissen wir noch viel zu wenig", so Homes. "Die IWC-Staaten müssen ihre Kräfte bündeln, um globale Probleme wie dieses anzugehen."
"Die Scheckbuch-Diplomatie Japans scheint erfolgreich zu sein. Nun haben die Walfänger eine gefährliche einfache Mehrheit," kommentiert Ralf Sonntag, IFAW-Meeresbiologe. "Die Walschutz-Nationen müssen ihre Anstrengungen erhöhen, damit die wertvolle Arbeit zum Erhalt der sanften Riesen nicht zunichte gemacht wird".
Seit 1986 ist die kommerzielle Jagd auf Großwale verboten. Japan und Island jagen dennoch weiter, offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Norwegen hat Einspruch gegen das Verbot erhoben und schießt ebenfalls Wale. Alle drei Staaten jagen außerhalb internationaler Kontrolle und setzen ihre Fangquoten nach Gutdünken selbst fest. Auch stark bedrohte Arten wie der Seiwal werden getötet. Japan geht sogar im antarktischen Walschutzgebiet auf Walfang.
"Die Walfangnationen bereiten seit einigen Jahren die Übernahme der IWC systematisch vor", sagt WWF-Experte Homes. "Vor allem Japan nutzt die Vergabe von Hilfsgeldern an Entwicklungsländer, um ärmere Staaten zum Eintritt in die IWC zu bewegen, wo diese dann für japanische Interessen votieren." Dies hätten japanische Regierungsvertreter eingeräumt.
Nach Ansicht des WWF brauchen Wale, Delfine und Tümmler internationalen Schutz so dringend wie nie. "Alle anderthalb Minuten stirbt ein Wal", kritisiert Homes. Allein in Fischernetzen ertrinken nach WWF-Schätzungen jedes Jahr etwa 300.000 Wale. Auch bei Kollisionen mit Schiffen werden die bedrohten Meeressäuger getötet. Hinzu kommen Umweltgifte, die unter anderem das Immunsystem und die Fruchtbarkeit der Tiere schädigen, sowie die Gefahren, die mit dem Klimawandel verbunden sind. "Gerade über letzteres wissen wir noch viel zu wenig", so Homes. "Die IWC-Staaten müssen ihre Kräfte bündeln, um globale Probleme wie dieses anzugehen."
Quelle: UD