Biodiversität
Riesenkrabben-Invasion in Norwegen
Umweltexperten warnen vor der Invasion der gigantischen Riesenkrabben in den Gewässern Nordnorwegens. Die King-Crabs, die normalerweise vor der russischen Halbinsel Kamtschatka und in Alaska leben, haben den Weg durch das Eismeer offensichtlich erfolgreich bewältigt und dringen nun in Territorien vor, wo sie keine Feinde haben, berichtet BBC-Online.
21.08.2006
Bis zu 10.000 solcher Krabben können gemeinsam auftreten. "Das
sieht wirklich beängstigend aus", so Lars Petter Oeye, der
Gourmet-Touristen zu den großen Tieren führt. Er selbst tauche seit 1987 in den
Gewässern und habe damals das erste Mal vereinzelt diese Krebse gesehen.
"Die Tiere waren aber nie in geringen Wassertiefen anzutreffen, sondern
meist viel tiefer als Taucher normalerweise tauchen können", so der
Experte. Sowjetische Forscher hatten 1960 die Krebse in der russischen Barentsee
nahe der norwegischen Grenze ausgesetzt, um die lokale Fischerei etwas
anzukurbeln. Seit damals sind die Tiere Jahr für Jahr Richtung Westen gezogen.
Allein in der Barentsee schätzen die Experten den Bestand auf 20 Mio. Tiere.
Umweltexperten wie Rasmus Hansson vom WWF-Norwegen sieht in den Invasoren eine große Gefahr für die lokale Meeresfauna, denn die hungrigen Räuber fressen alles kahl, von Fischlaich bis zu kleineren Artgenossen. "Sie gehören einfach nicht hierher. Die Biodiversitäts-Konvention weist ausdrücklich daraufhin, dass eingeschleppte Arten einer der vier Hauptgründe für den Verlust der weltweiten Artenvielfalt sind", so Hansson, der fordert, dass die derzeitige Fangquote von 300.000 Tieren erhöht werden sollte. Diese Forderung begrüßen auch die Fischer, denn zu viele Riesenkrabben zerstören ihre Netze. Die Krabben bringen zudem gutes Geld. Die russischen Fischer haben Quoten, die zehn Mal so hoch sind als jene der norwegischen Kollegen.
Allerdings drückt die Fischer und Umweltschützer noch ein anderer Schuh, wenn sie über die Barentsee sprechen: Die Jagd nach Öl und Gas. Angeblich soll im hohen Norden, mehr als 100 Kilometer nördlich der Küstenlinie, eine gewaltige Menge an Erdgas und auch Erdöl schlummern. In norwegischen Hoheitsgewässern lagert allerdings der weitaus kleinere Teil, die angeblichen Vorräte im russischen Teil sollen um einiges größer sein. Und die Russen suchen nach strategischen Partnern, die ihnen bei der Ausbeute der Bodenschätze helfen. Kein anderes Land außer Norwegen hat hier mehr Erfahrung, denn seit 30 Jahren fördern die Norweger Öl aus der Nordsee. Die arktische Förderung von fossilen Brennstoffen ist aber nicht unproblematisch. Die Fischer fürchten, um die Laichgründe für Kabeljau. Die fragile Natur der Arktis könne noch mehr an Verschmutzung kaum aushalten, lautet das Argument.
Umweltexperten wie Rasmus Hansson vom WWF-Norwegen sieht in den Invasoren eine große Gefahr für die lokale Meeresfauna, denn die hungrigen Räuber fressen alles kahl, von Fischlaich bis zu kleineren Artgenossen. "Sie gehören einfach nicht hierher. Die Biodiversitäts-Konvention weist ausdrücklich daraufhin, dass eingeschleppte Arten einer der vier Hauptgründe für den Verlust der weltweiten Artenvielfalt sind", so Hansson, der fordert, dass die derzeitige Fangquote von 300.000 Tieren erhöht werden sollte. Diese Forderung begrüßen auch die Fischer, denn zu viele Riesenkrabben zerstören ihre Netze. Die Krabben bringen zudem gutes Geld. Die russischen Fischer haben Quoten, die zehn Mal so hoch sind als jene der norwegischen Kollegen.
Allerdings drückt die Fischer und Umweltschützer noch ein anderer Schuh, wenn sie über die Barentsee sprechen: Die Jagd nach Öl und Gas. Angeblich soll im hohen Norden, mehr als 100 Kilometer nördlich der Küstenlinie, eine gewaltige Menge an Erdgas und auch Erdöl schlummern. In norwegischen Hoheitsgewässern lagert allerdings der weitaus kleinere Teil, die angeblichen Vorräte im russischen Teil sollen um einiges größer sein. Und die Russen suchen nach strategischen Partnern, die ihnen bei der Ausbeute der Bodenschätze helfen. Kein anderes Land außer Norwegen hat hier mehr Erfahrung, denn seit 30 Jahren fördern die Norweger Öl aus der Nordsee. Die arktische Förderung von fossilen Brennstoffen ist aber nicht unproblematisch. Die Fischer fürchten, um die Laichgründe für Kabeljau. Die fragile Natur der Arktis könne noch mehr an Verschmutzung kaum aushalten, lautet das Argument.
Quelle: pte